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Uneingelöste Versprechen

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Berichte Kosovo
Im Kosovo ist die Rückkehr der etwa 200.000 vertriebenen Serbien auch mehr als zwei Jahre nach Kriegsende noch nicht in Gang gekommen. Im Kosovo selbst leben die verbliebenen Serben entweder in Enklaven, in der geteilten Stadt Kosovoska Mitrovica sowie im Norden der Provinz. Angesichts der schwierigen Lage haben die Serben noch nicht entschieden, ob sie an der Parlamentswahl im Kosovo am 17. November teilnehmen werden. Um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen hat Albert Rohan, der Generalsekretär des österreichischen Außenministeriums, jüngst den Kosovo besucht.

Bericht: Christian Wehrschütz Kosovska Mitrovica

Insert 1: 0’35 Rohan

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Gesamtlänge: 1‘38

Die geteilte Stadt Kosovska Mitrovica ist noch immer das Symbol für die unge-löste Krise des Kosovo. Im Süden leben die Albaner. Die orthodoxe Kirche in diesem Stadtteil muß nach wie vor von der Friedenstruppe KFOR bewacht werden. Im Gegenzug schützt die KFOR mit Barrikaden die wenigen Albaner, die im serbischen Nordteil verblieben sind. Die Hauptbrücke, die beide Stadt-teile verbindet, wird nur von wenigen, zumeist Ausländern, benutzt. Auch Albert Rohan, der Generalsekretär des Außenministeriums, benutzte sie, um im Nordteil mit Oliver Iwanowic, einem Vertretern der Serben, zu sprechen. Über seine Eindrücke sagt Rohan:

Die Eindrücke, die man hier erhält, sind deprimierend. Weil der Hass zwischen den beiden ethischen Gruppen nach wie vor offensichtlich ist. Es ist völlig inakzeptabel, dass die Serben und heute noch, trotz der Anwesenheit der Internationalen Gemeinschaft das Opfer von Gewalttätigkeit sind. Dass sie in Enklaven leben müssen, dass sie keine Bewegungsfreiheit genießen. Ich halte das für intolerabel.

In der Provinzhauptstadt Pristina traf Rohan auch mit Vertretern der Albaner-Parteien zusammen. Von Hacim Thaci und allen anderen Politikern forderte Rohan, mehr für die Rückkehr vertriebener Serben zu tun. Trotz wiederholter Zusagen ist jedoch zweifelhaft, daß sich nach der Parlamentswahl am 17. November an der tristen Lage der Serben westliches ändern wird.
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