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Bosnien nach der Wahl

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Berichte Bosnien
In Bosnien und Herzegowina sind bei den allgemeinen Wahlen gemäßigte Kräfte gestärkt worden. Beim größten der drei Staatsvölker, den muslimischen Bosniaken, wurde ein politischer Scharfmacher abgewählt, der das Feindbild der bosnischen Serben war. Gestärkt wurden auch die pro-europäischen Sozialdemokraten. Im Serbischen Teilstaat konnte sich allerdings die nationalistische Führung behaupten.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Bosnien und Herzegowina

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Sarajewo

Gesamtlänge: 1’10

Haris Silajdzic war im Bosnien-Krieg Außenminister. Der muslimische Bosniake war stets gegen Kompromisse mit den bosnischen Serben: Gestern wurde Silajdzic abgewählt. Bosniakisches Mitglied im Staatspräsidium, dem höchsten Staatsorgan, wird nun Bakir Izetbegovic. Er reichte noch in der Nacht den Serben die Hand. Er will mit Milorad Dodik zusammenarbeiten, der zum Präsidenten des serbischen Teilstaates gewählt wurde. Im Wahlkampf war er gegen die Reform des Staatswesens, das bei vier Millionen Einwohnern etwa 200 Minister und mehr als 10 Parlamente zählt. Doch nun fehlt Dodik das Feindbild Silajdzic, Kompromisse könnten möglich werden. Denn bei den Wahlen zum bosnischen Parlament stärkten die Wähler gemäßigte Kräfte wie die Sozialdemokraten. Sie sind für Kompromisse und Reformen, um Bosnien wieder auf EU-Kurs zu bringen.

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