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Niederösterreicher im Albanien-Einsatz

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20210424 Niederösterreich Heute Niederösterreicher im Albanien Einsatz Wehrsch Mod

In Niederösterreich haben die Freiwilligen Feuerwehren eine lange Tradition. Sie sind nicht nur gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr ein wichtiger Faktor beim Schutz der Bevölkerung, sondern auch ein wichtiges soziales Netzwerk. Anders sieht die Lage in Albanien aus; dort leidet die Feuerwehr unter schlechter Ausstattung, und Freiwillige Feuerwehren waren bis vor einigen Jahren praktisch unbekannt. Bei ihrem Aufbau helfen Freiwillige Feuerwehren aus Niederösterreich, sowohl bei der Ausstattung als auch bei der Ausbildung. Doch auch bei anderen Entwicklungsprojekten spielen Niederösterreicher im Land der Skipetaren eine wichtige Rolle. Einen Bericht darüber hat unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz verfasst:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz

Kamera: Edison Shalca

Schnitt: Mica Vasiljevic

Insert1: Gregor Jaenin, Feuerwehrtechniker aus Niederösterreich

Insert2: Simone Ungersböck, Leiterin der ADA in Albanien

Insert3: Thomas Douchan, Schuldirektor der HTL in Shkodra

Gesamtlänge: 3’29

Eine kleine Übung der Berufs- und der Freiwilligen Feuerwehr in der Stadt Kavaje etwa 30 Kilometer von Tirana entfernt. Die Berufsfeuerwehr zählt 17 Feuerwehrleute und hat vier Fahrzeuge; die seit drei Jahren bestehende Freiwillige Feuerwehr hat 20 Mitglieder. Ihren Aufbau unterstützt der Feuerwehrtechniker Gregor Jaenin; Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Gumpoldskirchen. Jaenin kam nach Albanien, um den Aufbau der Notrufleitstellen zu unterstützen und blieb.

"Tatsächlich besteht die Ausstattung zu 70 Prozent aus Spenden aus Österreich; man findet hier so gut wie alle Gemeinden, ursprünglich beginnend in Vorarlberg, dann über NÖ und jetzt sehr stark über OÖ organisiert. Bis vor fünf Jahren hatten wir 30 Feuerwehren, jetzt ist jede Gemeinde ausgestattet, und fast jede Gemeinde hat Feuerwehrmaterial aus österreichischen Beständen.“

Auch die Entwicklungszusammenarbeit zwischen Österreich und Albanien ist in niederösterreichischer Hand. Das Büro der ADA, der österreichischen Agentur für Entwicklung, leitet seit 2019 Simone Ungersböck, die aus der Buckligen Welt stammt. Die ADA unterstützt in Albanien den Aufbau einer bürgernahen Verwaltung ohne Korruption. Ein Beispiel ist dieses Büro in der Stadt Gjirokastra. Unter Kameraaugen können hier Bürger rasch Dokumente beantragen und viele Dienstleistungen auch online abwickeln. Nachhaltige ländliche Entwicklung zählt ebenfalls zu den Schwerpunkten der ADA. So wird in Shkodra im Norden ein Projekt zur Wideraufforstung von zehn Hektar unterstützt. Die Erosion ist in Albanien ein großes Problem, das auch die Landflucht begünstigt.

"Wir arbeiten auch mit der Forstschule zusammen ...die sie brauchen."

Ebenfalls in Shkodra steht die österreichische HTL für Informationstechnologie. Medien-, System,- und Netzwerktechnik sind die drei Schwerpunkte zwischen denen die 460 Schüler wählen können. Die Schule leitet der Deutschlehrer und Wahlniederösterreicher Thomas Douchan, die jeweils 15 Jahre an Schulen in Mödling und Baden bei Wien tätig war. Viel wert gelegt wird auf die praktische Umsetzung des Gelernten:

1'02'9 - Forstschule in Shkodra - 1'21'8

An der Schule unterrichten 23 Lehrkräfte aus Österreich und 19 aus Albanien. Die Nostalgie zur Heimat kann dann vor allem am Abend im privaten Kollegen-Kreis ausgelebt werden, wenn etwa ein Schweinsbraten zubereitet und aufgetischt wird. Das Fleisch stammt aus Österreich, denn gutes Schweinefleisch ist in dem muslimisch geprägten Land schwer zu bekommen.

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