× Logo Mobil

Deutschlehrertagung in Skutari

Radio
Wissen Aktuell
Berichte Albanien
In Albanien wird Deutsch als Fremdsprache zunehmend beliebter. Zwar dominiert natürlich Englisch als erste Fremdsprache, doch dahinter liegt Deutsch mit Französisch bereits etwa gleich auf. Ein Zentrum der Ausbildung für deutsche Sprache ist die Stadt Shkodra in Nordalbanien. Dort fand am Wochenende auch die Jahrestagung der Deutschlehrer in Albanien statt. Aus Shkodra berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Shkodra ist aus zwei Gründen ein Schwerpunkt der Germanistik in Albanien. Zum einen hat die Universität Graz 1996 an der Universität von Shkodra, dem alten Skutari, ein Institut für Germanistik eingerichtet. Zweitens gibt es seit 2007 eine HTL für Informationstechnologie, an der 25 Lehrer aus Österreich unterrichten. 260 Schüler sind eingeschrieben, ein Drittel davon Mädchen. In Albanien habe die HTL einen sehr guten Ruf, betont die Schuldirektorin Gerlinde Tagini:

"Das Interesse sind sehr groß, weil wir viele Möglichkeiten bieten, nämlich berufliche wie auch später Studienmöglichkeiten. Wir gelten auch als eine Schule, wo man sehr viel lernen kann, also wo die Leistung stimmt."

Unterrichtet wird an der HTL auf Deutsch, Albanisch und Englisch. Daneben gibt es in Shkodra noch ein Fremdsprachengymnasium, in dem Deutsch ebenfalls angeboten wird. Bei der Tagung des albanischen Deutschlehrerverbandes, der 60 Mitglieder zählt, ging es auch um die Hindernisse, die einer weiteren Verbreitung der deutschen Sprache entgegenstehen. So gibt es an den Schulen insgesamt zu wenige Arbeitsplätze für Deutschlehrer. Die Nachfrage sei größer als das Angebot, sagt die Vorsitzende des Verbandes, Jonida Peza, weil …

"weil das Studium in Deutschland noch immer das billigste in Europa ist. Falls man wo anders studieren will, bezahlt man eine Studiengebühr, das heißt es ist nicht so teuer im Vergleich mit anderen Ländern in Europa."

Ein weiteres Problem in Albanien besteht darin, dass Lehrer weniger verdienen als Dolmetscher; daher entscheiden sich viele Germanisten für diesen Beruf, zumal die Schülerzahlen in Albanien insgesamt rückläufig sind.

Facebook Facebook