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Albanien nach der Parlamentswahl

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Berichte Albanien
In Albanien haben drei private TV-Sender ausländische Meinungsforschungsinstitute mit Nachwahlbefragungen beauftragt; sie alle kommen zum Ergebnis, dass die Demokratische Partei von Ministerpräsident Sali Berisha vor den Sozialisten von Edi Rama liegt, der Bürgermeisters von Tirana ist. Zwei derartige Befragungen sehen Berisha klar in Front, wobei für Ihn sogar die absolute Mehrheit in Reichweite ist. Die dritte Nachwahlbefragung sieht für Berishas Demokraten ein Ergebnis zwischen 41 und 45 Prozent und für Ramas Sozialisten zwischen 36 und 40 Prozent voraus; beide Parteien könnten daher noch recht knapp beieinander liegen. Unabhängig von der Frage wie seriös diese Nachwahlbefragungen sind oder nicht, bleibt festzuhalten, dass sie bisher durch konkret ausgezählte Ergebnisse nicht untermauert werden; das liegt am System der Auszählung, das besonders kompliziert ist, um Wahlbetrug auszuschließen. Ausgezählt werden die Stimmen in Albanien nicht in den Wahllokalen, sondern in Auszählungszentren, und das Zählen darf erst beginnen, wenn alle Wahlurnen in den insgesamt 66 Zentren eingetroffen sind. So waren gehen zwei Uhr früh erst 12 der mehr als 4.000 Wahlurnen ausgezählt. Die einzelnen Zähltische werden von Kameras überwacht, die jeden Stimmzettel filmen, der von Vertretern der vier wahlwerbenden Koalitionen ausgezählt wird. Wegen dieser Prozedur ist es fraglich, ob und wann heute ein zuverlässiges Ergebnis vorliegen wird. Diese Frage hinderte Anhänger von Ministerpräsident Sali Berisha jedoch nicht, bereits in der Nacht in Tirana ihren vermeintlichen Sieg mit Hubkonzerten und einem Feuerwerk zu feiern. Doch zu feiern gibt es bisher nur, dass die Wahl friedlich verlief. Mehr als 400 internationale Beobachter überwachten die Wahl. Zwei konservative und zwei linke Koalitionen warben um die Stimmen der 3,1 Millionen Wähler und um die 140 Mandate; die Wahlbeteiligung lag mit 46 Prozent etwas höher als bei vorangegangenen Wahlen.
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