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Albanien als Mercedes-Testgelände

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Berichte Albanien
Bei EU-Gipfel in Thessaloniki Ende der Woche wird die EU ein klares Bekenntnis zur Integration der Balkanländer ablegen. Zu den Voraussetzung dafür zählt vor allem auch der erfolgreiche Kampf gegen die Organisierte Kriminalität. Zu den großen Problem-fällen zählen dabei etwa Bosnien-Herzegowina aber auch Albanien. Nach Angaben von EU-Polizisten in Tirana sind etwa in Albanien im vergangenen Jahr weniger als 100 kg Rauschgift beschlagnahmt worden. In Italien wurden dagegen im selben Zeitraum etwa 1700 kg Rauschgift beschlagnahmt, das aus Albanien ins Land geschmuggelt werden sollte. Auffälligstes Zeichen für Organisierte Kriminalität und Geldwäsche sind in Albanien jedoch der Automarkt und der große Bauboom.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Albanien

Insert: Basri Rruka, Mercedes-Benz Albanien

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Tirana

Der Großraum Tirana ist das beherrschende Ballungszentrum Albaniens. Etwa ein Drittel der 3,2 Millionen Albaner leben in der Hauptstadt. Der Verkehr ist massiv; doch was am stärksten auffällt ist die einzigartige Konzentration von Fahrzeugen der Marke Mercedes Benz. Etwa 130.000 Autos entstammen der Merecedes-Familie, das sind etwa 60 Prozent aller Fahrzeuge in Albanien. Doch nur knapp 70 Fahrzeuge hat die offizielle Mercedes-Vertretung in Tirana in den fünf Jahren ihres Bestehens bisher verkauft. Zum Verhältnis zwischen Listenpreis und Schwarzmarktpreis heißt es:

Für die E-Klasse liegt der offizielle Preis zwischen 25 und 26.000 Euro. Die C-Klasse geht nicht über 21.000 Euro, Die A-Klasse A nicht über 15.000 Euro. Darin einbezogen ist die Normalausstattung. Auf dem Schwarzmarkt ist der Preis mindestens die Hälfte dieses Exportpreises; doch die Kosten hängen davon ab, wie viel der schmutze Weg kosten, den das Auto zurücklegt.

Zu den großen Problemen zählen auch gefälschte Ersatzteile; sie sind zwei bis drei Mal so billig wie Originale. Tief in die Tasche greifen muss dagegen, wer sich in Tirana eine Wohnung kaufen will. Im Stadtzentrum werden für einen Quadratmeter bis zu 3000 Euro verlangt. Der nicht nur in Tirana grassierende Bauboom dient offensichtlich auch der Geldwäsche für eine schmale Oberschicht. Denn ein Polizist verdient etwa 150 Euro pro Monat, während ein Liter Milch 50 Cent und ein kg Butter vier Euro kosten. Gastarbeiter und Familienzusammenhalt sind Teil der Überlebensstrategie. Doch Tirana hat sich auch positive verändert. In den vergangen acht Monaten beseitigte die Stadtverwaltung viele wilde Bauten und gestaltete das Bild des Zentrums neu. Doch in Seitenstraßen sind die Mängel der Infrastruktur klar sichtbar. Das gilt auch für den öffentlichen Verkehr; der Bahnhof der Stadt macht nicht gerade den modernsten Eindruck; obwohl so manche Eisenbahnzüge durchaus heimatliche Gefühle wecken, wird bei ihrem Anblick klar, warum das Auto das Fortbewegungsmittel ist. Der Straßenverkehr jedenfalls wird nun strenger kontrolliert; und die Regierung von Ministerpräsident Fatos Nano will auch den Kampf gegen Kriminalität und Korruption verstärken, um damit einer Forderung der EU zu stärker entsprechen als bisher.

Beim Zoll lassen die Spielregeln zu wünschen übrig. Es gibt eine katastrophale Steuerhinterziehung. Der Zoll kann nicht jeden Punkt kontrollieren, wo 200 oder 500 Fahrzeuge pro Tag hineinströmen. Jeder nimmt im Gepäck gefälschte Ersatzteile; und so kommen sie auch noch unverzollt nach Albanien. Vielleicht wird das mit der Zeit besser, und es wird zwar Schlupflöcher geben, doch nicht in diesem Ausmaß.

Mercedes in Albanien:

„In diesen fünf Jahren seit Mercedes Benz besteht haben wir 64 Autos der Marke Mercedes verkauft.“

Das ist ein Paradox zwischen der Realität und Irrealität; heute verkehren in Albanien etwa 130.000 Autos der Marke Mercedes Benz. Wenn man von dem Hauptfaktor ab-sieht, dass jeder Albaner dieses Image vom Mercedesstern hat, dann ist auch unsere Infrastruktur eine Voraussetzung dafür.

Bis jetzt haben im Geschäftsleben nicht jene Regeln gegolten, die man fair play nennt, sondern die Spielregeln des Schwarzmarktes. Das hat den Markt diktiert; doch in den vergangenen zwei Jahren sind die Veränderungen sehr groß und sehr spürbar. Ich habe das auch bei unserem fünfjährigen Geschäftsjubiläum erwähnt, dass die Toleranz des Staates gegen Null geht.

In Albanien sind 60 bis 63 Prozent der Autos Mercedes. Und ich betone immer, dass die Marke Mercedes Benz immer der albanischen Infrastruktur Widerstand geleistet hat. Wenn man die Straßen sieht, wie sie waren und immer noch in katastrophalem Zustand sind, (so war das ein Hauptgrund) doch die Infrastruktur verbessert sind.“

Mercedes Benz Fahrzeuge machen zwischen 60 und 63 Prozent des albanischen Automarktes aus.

Der albanische Markt ist wie er ist. Wir werden unser Gebiet erweitern mit Geduld und der Qualität und der Arbeit die wir als Mercedes Benz machen. Wir sind in Tirana präsent und haben auch den zweiten Schritt mit unserer Präsenz in Fier ge-nommen und die dritte Position wird der Norden mit der Stadt Shkodra sein. Mit diesen drei Punkten decken wir die Karte Albaniens ab. Dank der Vorbereitung und dank unserer Infrastruktur, die wir mit unseren Ingenieuren und Spezialisten haben, die in Stuttgart und bei der Mercedes-Benz Akademie in Rom weiter ausgebildet werden Und mit dem wachsenden Bewusstsein der Kunden, denn jeder Kunde, der zu uns kommt, sieht wie die Arbeiten außerhalb via inoffiziellen Wegen gemacht werden und wie sie bei uns, bei Mercedes Benz gemacht werden.

Diesel dominiert, weil auch der Preis im Markt funktioniert; denn Benzin ist teurer; Hauptfaktor sind Kosten des Verbrauches; CDI-Einspritzer Motor, wo Leistung / Verbrauch fast gleich sind; 50 Prozent der Autos sind alt, fast Schrott; wir hoffen auch, dass die Verkehrsregeln verbessert werden, wie wir das nun im Zentrum von Tirana sehen, wo das Niveau der Infrastruktur hoch ist; wo TÜF-Regeln und Kon-trollen usw; periodische Kontrollen werden dann auch die Spielregeln bestimmen.

Der Raum ist sehr groß; es gibt A, C und E-Klasse, doch die E-Klasse dominiert den albanischen Markt. Doch die Beliebtheit hängt auch vom Preis ab und man wählt einen Durchschnitt von diesen drei Klassen. Bei Geländefahrzeugen ist Mercedes Nummer eins.

Jeder Mercedes hat einen Exportpreis. Diese Preise auf der ganzen Welt gelten auch in Tirana; doch der Vorteil bei den neuen Autos ist hier, dass der Einfuhrzoll nur zwei Prozent ausmacht. Wegen dieses Vorteils des niedrigen Zolles haben die Menschen verstanden, dass es besser ist, sich auf neue Autos einzustellen.. Zweitens geht die Toleranz des Staates gegenüber dem Schwarzmarkt gegen Null. Das hat auch dazu geführt, dass die Menschen keine gestohlenen Autos mehr kaufen; sie wollen gesunde Fahrzeuge mit Papieren.

Von welcher Klasse reden wir, A, C oder E; sie haben gesagt E; für die E-Klasse liegt der Preis zwischen 25 und 26.000 Euro. Eine Klasse C geht nicht über 21.000 Euro. Die Klasse A geht nicht über 15.000 Euro. Darin einbezogen ist die Normalausstattung.

Das Minimum ist die Hälfte von diesem Preis; ein Auto auf dem Schwarzmarkt hängen die Kosten davon ab, wie viel der schmutze Weg kosten, den das Auto zurücklegt. Wir sind gegenüber dem Schwarzmarkt nicht konkurrenzfähig. Ihn kann nur die starke Hand des Staates schließen.

Gefälschte Ersatzteile, die nicht nur in Albanien, sondern auch in der ganzen Welt gehandelt werden. Wir sind gezwungen, dem Kunden nicht nur das Original, sondern auch das gefälschte Ersatzteil zu zeigen; der Kunde versteht es, wenn er ein Original kauft, hat er sein Auto eine vier Mal höhere Lebenserwartung; wenn er jedoch das billigere gefälschte Teil für ein Paar Pfennige nimmt, während das Original ist zwei bis drei Mal teurer ist, so ist doch die Lebenserwartung vier Mal so hoch. Wenn er die Rechnung macht in der Zeit, wird es das Original sein, das die Lebenserwartung des Autos bestimmen wird.

Beim Zoll lassen die Spielregeln zu wünschen übrig. Es gibt eine katastrophale Steuerhinterziehung. Der Zoll kann nicht jeden Punkt kontrollieren, wo 200 oder 500 Fahrzeuge pro Tag hineinströmen. Jeder nimmt im Gepäck gefälschte Ersatzteile; und so kommen sie auch noch unverzollt nach Albanien. Vielleicht wird das mit der Zeit besser, und es wird zwar Schlupflöcher geben, doch nicht in diesem Ausmaß.

Man kann das nicht konkurrieren, wenn ein Ersatzteil ohne Zoll 40 Prozent billiger ist als das Original.

Homologie; jede Firma hat das Recht; Wirtschafts, Finanzministerium und Parlament;

Keine Schätzung, wie viele legal im Land sind, der 130.000; aber bei vielen steht auf der Stirn geschrieben, dass ihr Auto gestohlen ist, vor allem wenn 18-jährig ein Luxusauto fahren, die in anderen Ländern sehr teuer sind.
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