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Im Jahre 1961 stand die Welt am Abgrund – durch die Kuba-Krise drohte der Kalte Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion heiß zu werden. Der Atomkrieg fand gerade noch nicht statt. 1961 ist auch die Geburtsstunde der Perry-Rhodan-Serie, die zeitlich mit dem Jahr 1971 einsetzt. Zu Beginn fliegt das amerikanische Raumschiff Stardust zum Mond. An Bord sind Major Perry Rhodan und weitere drei Astronauten. Am Mond entdeckt sie ein notgelandetes Raumschiff der Arkoniden, eines menschenähnlichen Volkes. Perry Rhodan liefert die Supertechnik

Im Jahre 1961 stand die Welt am Abgrund – durch die Kuba-Krise drohte der Kalte Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion heiß zu werden. Der Atomkrieg fand gerade noch nicht statt. 1961 ist auch die Geburtsstunde der Perry-Rhodan-Serie, die zeitlich mit dem Jahr 1971 einsetzt. Zu Beginn fliegt das amerikanische Raumschiff Stardust zum Mond. An Bord sind Major Perry Rhodan und weitere drei Astronauten. Am Mond entdeckt sie ein notgelandetes Raumschiff der Arkoniden, eines menschenähnlichen Volkes. Perry Rhodan liefert die Supertechnik nicht den irdischen Supermächten aus. Die Stardust landet in der Wüste Gobi und gründet die „Dritte Macht“. Band 1, der den Titel „Unternehmen Stardust“ trägt, schließt mit folgenden Sätzen: „Da lächelte Perry Rhodan zum blauen Himmel empor. Langsam löste er die Rangabzeichen von den Schulterstücken seiner Kombination. Major Perry Rhodan hatte seinen Abschied genommen.“

Die Wandlung vom Major der USA zum ersten Bürger der Erde, zum ersten Terraner, zählt zu den enorm ausdrucksstarken Anfangselementen der Serie. Dieser Kontrapunkt zum Kalten Krieg, diese positive Vision der Menschheit, zeigte sich in den 70iger Jahren des vorigen Jahrhunderts auch in dem Motto, das bei einem Perry-Rhodan-Spruch-Wettbewerb siegte: „Ob Deutsche, Russen, Amerikaner – bei Perry Rhodan sind es alle Terraner!“ Ursprünglich war die Serie nur auf 30 Bände angelegt, doch der Erfolg war so groß, dass die Redaktion zur Geschichtsschreibung in Zyklen zu je 100 Heften überging. Mindestens eine Milliarde Romane wurden bisher verkauft; erzählt wird die fortlaufende Geschichte der Menschheit, die bereits das sechste Jahrtausend erreicht hat. Perry Rhodan und andere Kernfiguren erhielten von einer Superintelligenz die potentielle Unsterblichkeit; somit können sie getötet werden, doch jeder Tod eines sogenannten „Zellaktivator-Trägers“ löst massive Proteste bei Lesern aus, so dass die Redaktion derartige Figuren lieber auf weite Reisen in den Kosmos schickt, bis sie wieder reaktiviert werden.  

Die Redaktion sitzt in Rastatt, im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Frankreich. Neben dem Chefredakteur formen zwei Autoren, sogenannte Expokraten, das Gerüst der Zyklen. In Exposees erhalten die 11 Autorinnen und Autoren eine grundlegende Anweisung darüber, welche Elemente in einem Heft vorkommen müssen, um die Handlung voranzutreiben, die auf die politische Wirklichkeit Bezug nimmt, aber nicht tagespolitisch ist. Legendär war der Exposee-Autor William Voltz, der auch die Schöpfungsgeschichte des „Perryversums“ formulierte. Band 1000 trägt den Titel „Der Terraner“. Darin bindet Voltz den Serienhelden in seine Menschheit ein, und zwar durch Graffitis willkürlich ausgewählter Menschen in Extremsituationen, die er kommentarlos, den einzelnen Kapiteln voranstellt. Das letzte Graffito ist dem Serienhelden gewidmet:

„Sein Name ist Perry Rhodan.

Er kennt die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit, die Niedertracht, die Angst, den Haß, den Neid und die Sinnlosigkeit.

Er kennt das alles aus eigener Erfahrung, denn er ist einer von vielen Milliarden Menschen.

Er kennt aber auch die Hoffnung, den Mut, die Liebe, die Hilfsbereitschaft, die Kreativität. Die Größe und die Erfüllung.

Er kennt das alles aus eigener Erfahrung, denn er ist einer von vielen Milliarden Menschen.

Er glaubt nicht, dass der Mensch das Produkt des Zufalls in einem chaotischen Kosmos ist.

Er glaubt, dass tief in jedem Menschen eine unstillbare Sehnsucht verankert ist, seine kosmische Bestimmung zu erfahren.

Er glaubt nicht, dass der Mensch über den Rand des Abgrunds hinaustaumeln und auf einer von ihm selbst verwüsteten Erde untergehen wird.

Er glaubt, dass der Mensch sich als Teil eines wunderbaren Universums begreifen und voller Harmonie darin leben kann.

Perry Rhodan ist d e r Terraner.“

Perry-Rhodan ist nun bei Band 3000 angelangt. Dazu beigetragen haben immer wieder auch Österreicher. Derzeit schreiben der Kabarettist Leo Lukas und Michael Markus Thurner für die Serie; beide begannen als Leser. Das Phänomen der Serie formulieren sie so:

„Perry Rhodan ist in aller Unbescheidenheit das größte literarische Projekt der Menschheitsgeschichte.“ …

"Letztendlich ist Rhodan immer eine Serie, die den Aufbruch zeigt, den positiven Gedanken, die Menschheit entwickelt sich weiter."

Zu den Gastautoren zählt der Bestsellerautor Andreas Eschbach, dessen Buch „Das Jesus-Video“ auch verfilmt wurde. Aus Anlass von Band 3000 schrieb er eine fiktive Biographie der Kindheit und Jugend von Perry Rhodan. Auch Eschbach begann in jungen Jahren als Leser der Serie: "Perry Rhodan ist die längste fortlaufende Erzählung der Literaturgeschichte; nicht einmal das Gilgamesch-Epos ist so lang, das ist einfach ein literarisches Phänomen." - das in 20 Jahren hoffentlich auch Band 4000 feiern wird können, damit es weiter heißt: ad astra – zu den Sternen!

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