20250701 ZiB1 Evakuierungen vor der russischen Dampfwalze Wehrsch Mod
Langsam aber stetig ist die russische Dampfwalze in der Ukraine auch in diesem Jahre bisher vorgerückt. Das bedeutet konkret, dass sie in der Ostukraine nun zum ersten Mal seit Kriegsbeginn vor mehr als drei Jahren vom Oblast Donezk auch an die Grenze zum Oblast Dnipropetrowsk herangerückt sind. Aus diesem Grund hat Kiew bereits mit der Evakuierung der Zivilbevölkerung aus dem Grenzgebiet zwischen den beiden Landkreisen, ukrainisch Oblasts, begonnen.
Berichtsinsert: Christian Wehrschützz aus der Ostukraine
Insert1: Ludmila, Flüchtling aus der Ostukraine
Insert2: Vlad, freiwilliger Helfer der Organisation Ost-SOS
Gesamtlänge: 1’40
Die Verwaltungsgrenze zwischen den Oblast von Dnipropetrowsk und Donezk trägt bereits militärische Züge. An der Hauptstraße steht ein Kontrollposten mit Netzen überspannt, um feindlichen Drohnen den Angriff zu erschweren. Im Angelände sind mit freiem Auge Panzergräben und Panzerigel zu erkennen.
Wenige Kilometer dahinter liegt der Ort Meschewaja, der erste Treffpunkt mit dem Kleinbuss der Nichtregierungsorganisation „OST-SOS“; sie wird an diesem Tag 11 Personen in die Stadt Dnipro evakuieren. Das Schicksal der ersten beiden Frauen ist besonders tragisch. 2014 flohen die nun 45-jährige Ludmila und ihre nun 16-jährige Tochter Viktoria aus der Stadt Donezk nach Meschewaja; nun fliehen sie erneurt vor der russischen Armee:
Ludmila 1:32
„Zuerst werden wir bei Bekannten bleiben, und dann werden wir entscheiden, was wir tun.“
Evakuiert hat die Organisation „Ost-SOS“ mit ihrem Kleinbus weitere sieben Frauen, ein Baby und einen alten Mann. Die Nicht-Regierungsorganisation ist mit sehr unterschiedlichen Schicksalen konfrontiert:
Vlad 2:46 (Profil der Evakuierten)
„Es gibt auch jüngere Leute, die arbeiten, und sie haben die Möglichkeit, in sichereren Städten oder Dörfern in der Ukraine eine Unterkunft zu mieten. Es gibt Fälle von Menschen mit eingeschränkter Mobilität, mit gesundheitlichen Problemen.“
Zehntausende Personen hat die Hilfsorganisation seit 2022 bereits evakuiert; ein Ende ihrer Tätigkeit ist ebenso wenig in Sicht wie ein Ende des Krieges in der Ukraine.