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20250117 MiJ ukrainischer Politologe zu Trump und Friedensplänen Wehr

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Berichte Ukraine


2‘44
Die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA hat auch der Suche nach einer Friedenslösung in und für die Ukraine neue Impulse verliehen. Während der Krieg andauert, ist eine intensive Reisediplomatie zu beobachten, weil auch europäische Staaten bei einer Friedenslösung eine gewisse Rolle spielen wollen. Von größerer Bedeutung wird aber das erste Treffen zwischen den Präsidenten der USA und Russlands, Trump und Vladimir Putin sein, dass derzeit wohl bereits vorbereitet wird. Natürlich versucht auch die Ukraine die amerikanische Position zu beeinflussen, damit nicht über den Kopf Kiews hinweg Entscheidungen getroffen werden. Unser Ukraine Korrespondent Christian Wehrschütz hat mit einem ukrainischen Politologen über jene Faktoren gesprochen, die bei der Suche nach Frieden eine Rolle spielen können.

Kommenden Montag wird Donald Trump in Washington zum Präsidenten der USA vereidigt. Das bedeutet auch, dass das bisherige Team abtritt, das die Ukraine-Politik bestimmt hat, und eine neue Mannschaft das Ruder übernimmt. Dazu zählen Außen- und Verteidigungsminister, der nationale Sicherheitsberater des Präsidenten aber auch dessen Ukraine Sondergesandter Keith Kellogg, ein ehemaliger Generalleutnant der amerikanischen Armee. Der ukrainische Politologe Kost Bondarenko geht jedenfalls nicht davon aus, dass Trump und Co ihre Haltung zur Ukraine-Frage bereits endgültig definiert haben:

1’07 (kraj)
„Klar ist, dass Trumps tatsächliche Haltung zur Ukraine sich erst nach einer Reihe von Treffen, nicht nur zwischen Trump und Putin, sondern auch erst nach der Reise des Ukraine-Sondergesandten, Keith Kellogg, nach Russland und den offiziellen Kontakten zwischen der neuen Administration des Weißen Hauses und der derzeitigen russischen Administration bilden wird. Danach wird die endgültige Position zur Ukraine formuliert.“

Wie die Weltgeschichte lehrt, geht es aber nicht nur um Inhalte, sondern auch darum, ob die Chemie zwischen den handelnden Personen stimmt. Das gilt auch für Trump und Putin, die einander bereits kennen, jedoch noch nicht über ein Ende des Krieges in der Ukraine verhandelt haben. Einen Durchbruch beim ersten Treffen erwartet Kost Bondarenko nicht:

5:38
„Sowohl Putin als auch Trump sind recht harte, durchsetzungsfähige Verhandler, und es wird schwierig sein, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Aber das Wichtigste ist, dass sie die Spannungen senken können. Das könnte schrittweise dazu führen, dass ihr erstes Treffen in eine Reihe von Treffen übergeht. Aber ich bezweifle, dass beim ersten Treffen alle Probleme gelöst werden können.“

Hinzu kommt, dass in diesem Krieg auch noch andere weltpolitische Akteure eine Rolle spielen. Dazu zählt in erster Linie China, dessen Beziehung zu den USA gespannt sind. Wie wichtig wäre eine Entspannung zwischen Peking und Washington auch für Kiew, frage ich den ukrainischen Politologen:

4’33
„Das ist sehr wichtig, weil Peking Einfluss auf Moskau, auf Russland hat, während die Vereinigten Staaten Einfluss auf die Ukraine haben. Daher könnte ein Kompromiss zwischen Peking und Washington automatisch auch die Beziehungen zwischen Moskau und Kiew beeinflussen.“

Kost Bondarenko rechnet eher mit einer Art eingefrorenem Konflikt an einer Waffenstillstandslinie mit einer Pufferzone. Das ist zwar keine umfassende Friedenslösung, doch immerhin hätte dann das Sterben ein Ende.

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