20241214 ZiB1 Ukraine Geburtenrate am Beispiel einer Kleinstadt Wehrsch Mod
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Podilsk
Insert1: Dmitro Litjanskij, Chefarzt im Kreiskrankenhaus in Podilsk
Insert2: Dmitro Litjanskij, Chefarzt im Kreiskrankenhaus in Podilsk
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Die Kleinstadt Podilsk zählt 40.000 Einwohner und liegt in der Westukraine im Grenzgebiet zu Moldawien. Nach einem russischen Beschuss zu Kriegsbeginn mit 22 Toten liegt die Stadt nun eher im Windschatten des Krieges. Auch daher werden im Kreiskrankenhaus kaum Soldaten behandelt. Das Spital bekam von der Gemeinde Wien 100 verstellbare Betten geschenkt, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, weil bisher nur normale Betten vorhanden waren. Der Chefarzt führt mich auch durch die Geburtenstation; seit Kriegsbeginn ist die Geburtenrate um 20 Prozent gesunken:
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„Viele Frauen sind ausgewandert, viele Männer sind an der Front, und die wirtschaftliche Situation ist wegen des Krieges sehr schwierig.“ In den urbanen Zentren ist die Lage noch schlimmer, da dort mehr Menschen ausgewandert sind. Dort kann ein Rückgang von etwa 50 Prozent in Entbindungsheimen beobachtet werden.“
Die Geburtenhilfe des Staates sei derzeit viel zu gering, um motivierend zu wirken:
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„Wenn ein Kind geboren wird, erhält es eine Baby-Box. Das ist eine Kiste, in der Kleidung für das Kind und Dinge des täglichen Bedarfs enthalten sind. Wenn eine Frau auf diese Baby-Box verzichtet, erhält sie Geld in Höhe des Wertes. Diese Beträge sind sehr gering, so dass man von der monatlichen Zahlung eine Packung Windeln kaufen kann und das war's.“
Kiew will die Geburtenbeihilfe erhöhen. Klar ist auch, warum Kiew zögert, das Wehrpflichtalter von 25 auf 18 Jahre zu senken, weil dann durch Kriegstote die demographische Perspektive noch schlechter werden könnte.