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29241118 FJ7 Ukraine Widerstand gegen territoriale Verluste und NATO Wehrs

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Berichte Ukraine

Russland hat derzeit etwa ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes besetzt; dazu zählen die Halbinsel Krim der Landkreis von Lugansk, etwa zwei Drittel des Landkreises von Donezk und Teile der Landkreise von Cherson und Saporishije. Nach einer repräsentativen Umfrage des KMIS, des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie unter 2000 Personen sind 58 Prozent der Befragten klar gegen territoriale Zugeständnisse an Russland als Voraussetzung für Frieden; 32 Prozent sind dafür. Diese Einstellung ändert sich spürbar, sollte der Westen das ukrainische Sicherheitsbedürfnis befriedigen, erläutert der Meinungsforscher Anton Gruschezki in Kiew:

6:43
Wenn wir im Gegenzug NATO-Mitgliedschaft oder gleichwertige Sicherheitsgarantien anbieten, wären 50 % bereit zu diesem harten Kompromiss, der die derzeitige Frontlinie umfasst. Und über 60 % wären bereit, die Befreiung von Gebieten im Donbass und auf der Krim auf die Zukunft zu verschieben. Das heißt, in diesem Fall liegt die Priorität für die Ukrainer derzeit auf Sicherheitsgarantien. Wenn es keine Sicherheitsgarantien gibt, wollen die Ukrainer Frieden unter keinen Umständen und würden eher den Widerstand gegen den Aggressor fortsetzen.

Bereiter zu Zugeständnissen seien die Bewohner im Süden und Osten der Ukraine erläutert Anton Gruschezki

10:32
„Tatsächlich spielt die nationale Identität hier keine Rolle, denn im Osten und Süden haben laut unserer anderen Umfrage 90 Prozent eine negative Einstellung zu Russland und den gewöhnlichen Russen, das heißt, für sie ist Russland der Feind und Besatzer. Aber diese Regionen, liegen näher an der Frontlinie, werden ständig beschossen, und die Sicherheit ist dort deutlich schlechter. Die Menschen machen sich große Sorgen, und deshalb sind sie eher bereit, einem bestimmten territorialen Kompromiss zuzustimmen, nur um im Austausch für Sicherheitsgarantien den Krieg zu beenden.“

Eine wichtige Rolle spiele auch die Erwartung der Befragten; je wenige sie der Ansicht sind, dass Russland die Mittel zum Kriege ausgehen, je weniger sie dem ukrainischen Präsidenten und dem Westen vertrauen, desto größer sei die Bereitschaft zu schmerzlichen territorialen Zugeständnissen, betont Gruschezki. Die Umfrage wurde vor dem Sieg von Donald Trump in den USA durchgeführt; die nächste erfolgt Ende November; dann wird sich zeigen, ob es in der Ukraine auch einen spürbaren Trump-Effekt gegeben hat.

12:13
„Aber wenn die Ukrainer das Gefühl haben, dass Russland viele Ressourcen hat, Unterstützung von Nordkorea und anderen terroristischen Staaten erhält, wenn der Westen Druck auf uns ausübt, um Frieden zu erreichen und nicht genügend Waffen liefert, wenn unser Präsident und unsere Regierung nicht genügend effektive Schritte unternehmen oder Fehler machen, dann sät das Zweifel unter der Bevölkerung und das Gefühl, dass es besser wäre, sich zu einigen, weil der Widerstand keinen Sinn macht. Und es ist klar, dass unter den Menschen, die beispielsweise dem Präsidenten nicht vertrauen und glauben, dass der Westen Druck auf die Ukraine für einen ungerechten Frieden ausüben will, etwa 70 % sofort bereit sind, territorialen Zugeständnissen zu machen, um Frieden zu erreichen.“

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