20241120 ZiB1 Ukraine Metallindustrie und Krieg Wehrsch Mod
Berichtinsert: Christian Wehrschütz aus der Ukraine
Insert1: Olexander Kalenikow, Vorsitzender des Verbandes der Metall- und Kohleindustrie
Insert2: Olexander Kalenikow, Vorsitzender des Verbandes der Metall- und Kohleindustrie:
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Das Stahlwerk in Akschewsk im Landkreis von Lugansk war eines der größten in Europa. Es fiel bereits vor zehn Jahren in die Hand russischer Separatisten. Nach dem Großangriff im Februar 2022 gingen auch Werke in Mariupol verloren. Die Produktion sank binnen zehn Jahren von 33 auf 6 Millionen Tonnen. Heuer gab es ein leichtes Wachstum, weil wieder über die Häfen von Odessa exportiert werden konnte. Doch mit dem russischen Angriff auf die Stadt Pokrowsk droht der nächste Schlag. Dort sind die letzten ukrainisch kontrollierten Bergwerke, in denen die Kohle abgebaut wird, die zu Koks verarbeitet und zur Stahlerzeugung genutzt wird.
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„Wenn wir diese Minen verlieren, müssen wird Kohle oder Koks entweder aus Europa oder per Schiff aus Übersee importieren. Es gibt zwei Fragen. Erstens, ob die benötigte Menge lieferbar ist. Zweitens die steigenden Kosten. Denn alle unsere Unternehmen machen keine Gewinne, sie arbeiten mit enormen Verlusten.“
Ein weiteres Problem sind die massiven russischen Angriffe auf die kritische Infrastruktur:
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„Das ist nicht wie bei einem Friseursalon, den man schließen und dann wieder öffnen kann. Ausschalten – funktioniert nicht. In den letzten zwei Jahren haben unsere Unternehmen Hunderte von Millionen Euro investiert, um einen reibungslosen Stopp der Aggregate zu gewährleisten, falls der Strom ausfällt.“
Hinzu kommen Personalengpässe durch Mobilisierungen, wobei die Stahlindustrie 80 Prozent ihrer Produktion exportiert und damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Ukraine ist.