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20240916 ORFIII Das neue Schuljahr in der Ukraine Wehrsch Mod

Fernsehen
ORFIII
Berichte Ukraine

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ukraine

Insert1: Olha Schigulowa, Direktorin einer Grundschule in Brovari

Insert2: Olha Schigulowa, Direktorin einer Grundschule in Brovari

Insert3: Ewgen Kudrajwez, Stellvertretende Unterrichtsminister der Ukraine

Insert4: Ewgen Kudrajwez, Stellvertretende Unterrichtsminister der Ukraine

Insert5: Ewgen Kudrajwez, Stellvertretende Unterrichtsminister der Ukraine

Gesamtlänge: 3’14

Diese Grundschule in der Stadt Brovari, zehn Kilometer nördlich von Kiew, zählt knapp 1900 Schüler. In dieser Klasse wird Heimatkunde unterrichtet. Die Kinder zählen auf, was sie mit der Ukraine assoziieren: Mut, Wärme, Liebe, Tapferkeit, sind einige der Begriffe. Patriotische Erziehung ist gerade für eine Nation sehr wichtig, die um ihre Existenz kämpft:

3'59'7 - Bedeutung von Heimatkunde - 4'22'3
"Diese Fächer sind sehr wichtig - das ist unsere ukrainische Identität. Wir müssen uns unserer Wurzeln, unserer Geschichte und unserer Sprache bewusst sein, weil uns das zu Ukrainern macht. Daher ist das sehr wichtig. Dessen müssen sich auch unsere Kinder im Ausland bewusst sein, das müssen sie lernen, um die Verbindung mit der Ukraine zu haben."

Diesen Kampf erleben die Schüler sehr oft selbst mit auch in der Schule. Hier ist Unterricht in Klassen möglich, weil das Gebäude über genügend Schutzräume für den Fall eines Luftalarms verfügt. Bis zur Entwarnung kann es lange dauern:

1'50'9 - Zeit im Luftschutzkeller -2'09
"Vorgestern saßen wir zunächst zweieinhalb Stunden im Luftschutzkeller, dann noch einmal eine Stunde und wieder eine Stunde. Das ist jeden Tag anders, doch sobald der Alarm ertönt, gehen wir hier hinunter in den Luftschutzkeller. "

Die Folgen des Krieges für das Bildungswesen sind massiv:

13’35:
„Hunderttausende Kinder haben ihren Wohnsitz verlassen und die Schulen wechseln müssen. Viele von ihnen sind Vertriebene geworden. Darüber hinaus stellen wir gemeinsam mit internationalen Studien einen starken Rückgang der emotionalen Fähigkeiten aber auch bei der Bildungsqualität fest. Daher sind die Kriegsfolgen nicht nur infrastruktureller, sondern auch psychologischer und bildungsbezogener Natur.“

Und wie werden diese Folgen und Verluste gewichtet?

14’56
„Diese Verluste werden auch in Jahren nach internationalen Ansätzen geschätzt. Es wird angenommen, dass wir bis heute etwa 2,5 Jahre an Bildungsverlusten haben.“

Die Ukraine investiert in Schulen auch im Untergrund, um Unterricht in Klassen erhalten zu können. Ein Beispiel ist diese umgebaute U-Bahnstation in Charkiw. In Saporischije und anderen Städten sind derartige Schule gerade im Bau.

15’34:
„Seit diesem Jahr arbeiten wir daran, vollwertige Schutzbunker zu eröffnen, in denen unterirdischer Unterricht möglich ist. Heuer hat die Ukraine aus dem staatlichen Budget mehr als 50 Millionen Euro dafür bereitgestellt. Diese Mittel sind auf acht Schlüsselregionen an der Frontlinie konzentriert, und bis Ende des Jahres werden etwa 50 neue Schutzbunker eingerichtet, in denen Kinder in einer sicheren Lernumgebung vollwertig unterrichtet werden können.“

Massiv sind die Kriegsschäden; fast 200 Schulen wurden zerstört, 1600 beschädigt, doch ein Ende ist nicht in Sicht.

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