20240907 ZiB1 Reportage aus frontnahen Gebieten Ostukraine Wehrsch Mod
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine
Insert1: Julia (41), Lehrerin aus Mirnohrad
Insert2: Julia (41), Lehrerin aus Mirnohrad
Insert3: Slavik, Fahrer eines Rettungsautos
Gesamtlänge: 1’40
Eine Fahrt durch Mirnohrad zeigt, wie sehr diese Stadt bereits vom Krieg gezeichnet ist. Ukrainisches Gegenfeuer ist wiederholt zu hören, ein Zeichen für die Nähe der Front. Wie viele der einst 46.000 Einwohner noch in Mirnohrad sind, ist unklar. Aus diesem Wohnblock wurden nun drei Personen evakuiert; der alte Mann ist bettlägerig; der Lift funktioniert nicht mehr; der Transport aus dem achten Stock gelingt nur dank zweier Nachbarn; warum haben die drei so lange gewartet?
16'6 - Warum so lange geblieben - 25'6
"Wir hofften, dass es besser wird, doch dem war nicht so; daher wollen wir jetzt weg."
Wie ist die Versorgungslage?
1'01'1 - Geschlossene Geschäfte - 1'09'4
"Nur mehr sehr wenige Geschäfte haben offen; Strom und Gas werden schrittweise abgeschaltet."
Evakuiert werden die drei durch eine private Hilfsorganisation; sie fährt auch Orte unmittelbar an der Front an. Bleiben nur Alte zurück?
SLAVIK 50'3 - Wer ist geblieben - 58'9
"Je weiter weg von der Front, desto jünger."
Auch in der Nachbarstadt Pokrovsk geht die Zahl der Einwohner sichtbar zurück; beim Besuch vor drei Wochen war das Leben noch recht rege; nun sind immer mehr Geschäfte geschlossen;
das zeigt diese Bank, die nun ihren Betrieb ebenso eingestellt hat wie der Bahnhof seine Evakuierungen. Zu evakuieren gilt es auch diesen privaten Zoo auf der Strecke zwischen Pokrovsk und Mirnohrad. Das Personal tut sein Möglichstes, doch die Bedingungen werden immer schlechter, wobei eine artgerechte Haltung wohl auch vor dem Krieg nicht gegeben war.