20231209 ZiB1 Advent in Kiew und Stimmung und Wirtschaft Wehrschütz Mod

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kiew

Insert1: Tatiana Skriptschenko, Meinungsforscherin in Kiew

Insert2: Grigorij Kukurusa, Wirtschaftsexperte in Kiew

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Die zweiten Kriegsweihnachten stehen heuer Kiew und der Ukraine bevor. Trotzdem soll gerade die Adventzeit auch etwas Ablenkung von Krieg und Krise bringen. Bedacht vom Nikolo wurden diese Woche in einem Hotel auch Kinder aus frontnahen Gebieten. Die Sackerl mit Süßigkeiten verteilte ein Soldat des Entminungsdienstes; statt eines Krampusses hatte er seinen Minenspürhund mit, der schon oft im Einsatz war. Nach Umfragen sehen die Ukrainer die Kriegslage optimistischer als die Wirtschaftsperspektive; vor allem in Kiew ist der Pessimismus stärker:

Skriptschenko INTERVIEW 4'48'9 - Kiew und Jugend - 5'11'5
"In Kiew haben wir einen höheren Anteil an junger Generation; sie ist sozial bessergestellt, und diese Gruppe ist an sich pessimistischer. Sie haben etwas, dass sie verlieren könnten, und fürchten, dass es noch schlechter wird."
Der Mangel an Arbeitskräften dürfte mittel und langfristig das größte wirtschaftliche Problem der Ukraine sein; bereits jetzt ist der Mangel spürbar:

Grigorij Kukurusa:
02-38
„Vor dem Krieg hatten wir etwa 13 Millionen Arbeitskräfte, die regulär arbeiteten. Jetzt haben wir noch sechs bis sieben Millionen im privaten Sektor, die etwas produzieren und somit das Bruttoinlandsprodukt erwirtschaften.“

Die Wirtschaft soll heuer um etwa fünf Prozent wachsen; doch im Vorjahr ging sie um fast 30 Prozent zurück; die Erholung dürfte somit äußerst bescheiden ausfallen.