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IAEA und Kampf um die Sicherheit des AKW

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Berichte Ukraine

Bereits mehrfach wurde das Territorium des AKW Saporishija mit Artillerie und Raketen beschossen; dieser Beschuss zählt zu einer von mehreren Gefahren, die der Krieg für das größte Atomkraftwerk Europas mit sich bringt. Denn die Zerstörung eines Reaktorblocks durch Beschuss müsste wohl gezielt erfolgen; gefährlicher sind schon unbeabsichtigte Treffer von gelagertem radioaktivem Material. Eine noch größere Gefahr schildert der Generaldirektor der IAEA, der in Wien ansässigen Internationalen-Atomenergie-Agentur, Rafael Grossi:

3'02'6 - Gefahr der Unterbrechung externer Stromversorgung - 4'11'3
"Ein sehr großes Risiko bildet der Verlust der externen Stromversorgung, und das hatten wir in Saporishija bereits sechs Mal. Verliert man die externe Stromversorgung, so verliert man die Kühlfunktion, und dann besteht das Risiko einer Kernschmelze - das ist genau das, was in Japan in Fukushima passiert ist. Was in Saporishija bereits sechs Mal passierte, ist, dass die gesamte externe Stromversorgung verloren ging, und so mussten die Notfallgeneratoren anspringen."

Der Diesel für die im AKW stehenden Notstromgeneratoren reicht nach Einschätzung der IAEA für zehn bis 14 Tage. Über die Lage im Kraftwerk berichten nach Wien vier Experten, die seit einigen Monaten am Gelände stationiert sind. Rafael Grossi war zwei Mal im AKW, wobei allein die Abstimmung der Reiseroute zwischen Kiew und Moskau mehrere Wochen dauerte. Grossi möchte eine weitere Militarisierung des Geländes verhindern, und ist auch wegen der erwarteten ukrainischen Gegenoffensive bestrebt, so rasch wie möglich eine Vereinbarung zwischen der IAEA sowie Kiew und Moskau zu erreichen. Sein Ziel formuliert Rafael Grossi so:

27'30'9 - Vereinbarung RF UA und IAEA - 29'21'3
"In einer Lage andauernder Kämpfe, ist es utopisch, über eine entmilitarisierte Zone zu sprechen; da werden keine militärischen Kommandanten zustimmen, weil es sehr schwierig ist, eine derartige Zone zu definieren. Worum ich mich jetzt bei den Verhandlungen bemühe, ist, dass ich mich auf grundlegende Prinzipien, auf Verhaltensweisen, konzentriere; Beschießen Sie das AKW nicht oder militarisiert Sie es nicht, und wie man das umsetzen kann. Genau wegen der Gegenoffensive oder wegen der Verteidigung durch die russischen Besatzer bestehe ich so sehr darauf, dass wir eine Vereinbarung brauchen, die im Interesse aller Beteiligten liegt.“

Denn radioaktive Strahlung unterscheidet nicht zwischen Kriegsparteien und dem übrigen Europa wie der Super-Gau im AKW Tschernobyl vor mehr als 30 Jahren klar gezeigt hat.

 

 

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