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Krieg und das Gesundheitswesen in der Ukraine

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Berichte Ukraine

Der Krieg bedeutet auch eine enorme Herausforderung für das Gesundheitswesen. Spitäler wurden zerstört und beschädigt, andererseits sind die Belastungen für Schwestern und Ärzte enorm, die zuvor bereits durch die COVID-Pandemie groß waren. Hinzu kommt, dass der Krieg vor allem viele Männer zu Invaliden macht, die guter Rehabilitation und moderner Prothesen bedürfen; dabei will die WHO die Kapazitäten der Ukraine zur Selbsthilfe stärken, betont in Kiew Hans Kluge, Regionaldirektor der WHO für Europa:

6'32'9 - Rehabilitation und Prothesen - 7'11'9
"Die Ukraine möchte, dass wir fünf Rehabilitationszentren unterstützen, und zwar auch bei der Herstellung von Prothesen. sowie mit dem Training von Invaliden. Es ist sehr schwer an verlässliche Zahlen zu kommen, und auch das ist ein Grund, warum ich hier bin. Jetzt geht es nicht mehr um Rehabilitation im Ausland, sondern darum, diese Kapazitäten in der Ukraine selbst aufzubauen."

In der Ukraine gibt es nicht nur in Kiew durchaus moderne staatliche Spitäler; davon konnte sich auch der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation, WHO, für Europa und Zentralasien überzeugen. Andererseits sind die Probleme im Gesundheitswesen nicht nur kriegsbedingt. So war die Impfrate gegen Corona sehr niedrig, denn der Widerstand gegen Impfungen ist hier traditionell groß; die Folgen davon erläutert Hans Kluge so:

5'13'2 - Impfungen und COVID - 5'39'1
„Seit Beginn der COVID-Pandemie wurden 35 Millionen Dosen Impfstoff in die Ukraine geliefert; seit Kriegsbeginn vor einem Jahr wurden nur vier Millionen Dosen verwendet, das sind 11 Prozent. Information und Immunisierung müssen beschleunigt werden, auch bei Masern und Diphterie, um den Ausbruch von Seuchen zu verhindern.“

Verstärken will die WHO auch ihre Hilfe für traumatisierte Personen, vom Waisenkind bis hin zum Zivilisten und Soldaten, die Schreckliches erlebt haben. Dazu sagt der Regionaldirektor der WHO, Hans Kluge:

9'27'0 - Gestörte und Trauma - 10'19'4
"Jeder zehnte Bewohner der Ukraine hat psychische Probleme unterschiedlichen Ausmaßes; sie reichen von Angstzuständen und Depression bis hin Traumata als Folge von Folter oder anderer Erlebnisse, die schwere psychische Folgen haben. Daher versuchen wir auf der Ebene der Gemeinden die psychologische Hilfe ebenso zu stärken wie die Selbsthilfe. Da geht es darum, dem Einzelnen Techniken zur Streß-Bewältigung beizubringen."

Diese Form der Selbsthilfe kann in der Ukraine durchaus erfolgreich sein, weil Eigeninitiative gut entwickelt und viele freiwillige Helfer aktiv sind.

 

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