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Nachbar in Not hilft in der Ukraine

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Berichte Ukraine


Im Krieg in der Ukraine deuten sich weitere Geländegewinne für die ukrainischen Truppen an; so hat Russland gestern den Rückzug seiner Truppen aus der Stadt Cherson angekündigt. Das ist zweifellos ein Erfolg für die ukrainischen Streitkräfte, der aber teuer erkauft wurde und darüber hinaus an der sehr schwierigen Lage der Zivilbevölkerung im ganzen Land nichts ändern. Hilfe leisten dabei auch Organisationen aus Österreich, die von „Nachbar in Not“ finanziert werden; dazu zählt der Wiederaufbau schwer beschädigter Häuser, berichtet aus der Ukraine unser Korrespondent Christian Wehrschütz

Eine Baustelle in Irpin, einem Vorort nördlich von Kiew. Im Innenhof der rechteckigen Wohnanlage, lagern Baumaterialien; auf zwei Seiten sieht man noch immer massive Schäden an den Gebäuden, Spuren der Kämpfe zwischen Russen und Ukrainer im Frühling dieses Jahres. …
Doch zu sehen und zu hören sind bei einem dritten Wohnhaus auch der Wiederaufbau; die Fenster sind bereits erneuert und die Arbeiten am Dach machen große Fortschritte. Nur einer der drei Dachdecker ist gesichert; angesichts der Höhe weckt das beim Betrachter auf der Erde mulmige Gefühle. Plötzlich kommt eine Gruppe von Ukrainern auf mich zu und übergibt mir einen Blumenstrauß. Danken wollen die Bewohner von Irpin damit der Aktion „Nachbar in Not“, die Mittel zur Verfügung stellte, damit ihr Haus wieder bewohnbar wird, und ich war eben der einzig greifbare Österreicher. Die Erneuerung macht das Gebäude winterfest und kostet umgerechnet 20.000 Euro; dieses Geld sei gut angelegt, versichert Kirilo Krischenko, der Vertreter der Organisation Volkshilfe in der Ukraine, der diese Hilfsaktion leitet:

2'34'9 - Warum dieses Haus - 3'17'0
An uns wandte sich eine Familie mit mehreren Kindern mit der Bitte um Hilfe. Wir kamen daher hierher, sahen das Ausmaß der Zerstörungen und nahmen die Daten auf. Dieser Bitte schlossen sich auch die anderen Bewohner an. Hier leben mehr als 70 Personen in mehr als 30 Wohnungen; dazu zählen viele Pensionisten, Mehrkind-Familien und Kranke. Daher haben wir uns zur Hilfe entschlossen."

Erneuert werden soll auch ein weiteres Dach eines Hauses, das ebenfalls in der Gemeinde Irpin steht. 30 Parteien sollen damit nach Monaten wieder in ihre Wohnungen zurückkehren können. Das gilt auch für Marija und ihren Mann, die dank netter Kollegen ein Dach über dem Kopf hatten:

2'28'1 - Wer hat geholfen 2'51'6
"Sehr geholfen haben mir meine Kollegen am Arbeitsplatz; einige Zeit lebten wir bei einer Kollegin, den Rest bei einer anderen und zwar gemeinsam mit meiner Mutter."

Doch daheim ist eben daheim; und bewohnbar sind Häuser eben nur, wenn Fenster und Dächer vorhanden sind, weil das die Voraussetzungen für das Heizen sind. Doch es geht nicht nur um den Wiederaufbau, denn ein Kriegsende ist noch lange nicht in Sicht. Daher könnte es heuer für die Bevölkerung im Winter besonders schwierig werden, sollte Russland weiter die Stromversorgung des Landes zerstören.

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