Nach den gestrigen Luftangriffen ist es in Kiew Reparaturtrupps gelungen, die Strom und Wasserversorgung in der ganzen Stadt wieder herzustellen. Das hat heute Bürgermeister Vitalij Klitschko mitgeteilt. Doch mit neuen Angriffen ist jederzeit zu rechnen, und diese Gefahr sowie der enorme Zwang zum Sparen von Strom beeinflusst das Leben in der ukrainischen Hauptstadt massiv. Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kiew Inserts: Anja, Psychologiestudentin in Kiew Gesamtlänge: 1’37 Noch im Sommer blüht auf der Kiewer Flaniermaile Krestschatik das abendliche Leben und der Krieg schien seit dem russischen Abzug im April weit weg zu sein. Dieser Schein ist mit den massiven Angriffen auf die Stromversorgung der Realität des Krieges gewichen; nicht nur in Kiew wird so gut wie möglich Strom gespart, weil niemand weiß, was die kommenden Tage und der Winter bringen werden: 1'19'2 Anja Vorbereitung - 1'29 "Wir laden Powerbanks auf, legen Vorräte und Wasserreserven an; wir bereiten uns auf Extremfälle vor, hoffen aber das Beste." Welche Temperatur hat es bei euch im Studentenheim? 2'57'3 - Temperatur im Studentenheim - 3'04'5 "Auf der Straße hat es derzeit etwa 10 Grad; im Studentenheim haben wir dann vielleicht 15 Grad Celsius." Mäßig besucht sind die wenigen Kaffes und Kiosks, sofern sie überhaupt geöffnet haben. Halloween war gestern kaum ein Thema, denn für den Horror braucht man sich in der Ukraine leider nicht zu schminken 3'46'4 - Krieg und Leben - 4'07'2 "Wir gehen spazieren, treffen uns mit Freunden auf einen Kaffee; doch das ist nicht sehr angenehm, weil es immer Fliegeralarm geben kann und wir dann sofort den Treffpunkt verlassen müssen." Nach Angaben der Stadtverwaltung werden die Bürger im Winter in Kiew nicht frieren müssen. Aus diesem Grund sind Hilfsorganisationen auch aus Österreich in den Vororten im Einsatz, und reparieren Fenster und Dächer, damit Ausgebombte im Winter wieder in ihren Wohnungen leben können.