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Reportage aus der Frontnähe in der Ostukraine

Fernsehen
ZiB1
Berichte Ukraine

Im Krieg in der Ukraine werden immer mehr Städte von russischer Artillerie und Rakten beschossen. Nach Krementschuk, Odessa und Dnipro war gestern auch die Stadt Bachmut im Donezbecken in Ostukraine neuerlich Ziel russischer Artillerie. Ein Geschoß schlug mitten im Zentrum ein und riss einen tiefen Krater. Einen Tag vor diesem Angriff war unser Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz in Bachmut, eine Stadt, der die Front immer näher rückt.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine

Insert1: Pawlo Djatschenko, Pressesprecher der Polizei von Bachmut

Insert2: Pawlo Djatschenko, Pressesprecher der Polizei von Bachmut

Insert3: Vitalij, Zusteller für eine Hilfsorganisation

Insert4: Leonid, Trainer des Kick-Box-Klubs in Bachmut

Gesamtlänge: 1‘30

Vom Krieg gezeichnet ist bereits die Stadt Bachmut in der Ostukraine, obwohl die Front noch etwa 15 Kilometer entfernt ist. Die Stadt liegt in Reichweite russischer Artillerie, doch was zu hören ist, ist das Feuer der ukrainischen Verteidiger. Abgesehen von der Gefährdung der Bewohner beeinträchtigt der Krieg auch die Infrastruktur:

3'04'8 - Lebensbedingungen - 3'21'4

"Wasser gibt es nicht immer und nicht überall. In einigen Bezirken gibt es Wasser, aber Gas gibt es keines, und zwar im ganzen Landkreis."

Und wie steht es um die Versorgung?

3'31'7 - Versorgung - 3'59'5

"Die Supermärkte arbeiten, die notwendigen Lebensmittel gibt es; da ist die Lage mehr oder weniger zufriedenstellend."

Hinzu kommt die Hilfe, die humanitäre Organisationen leisten. Eine Anlaufstelle ist im Zentrum von Bachmut, in den Räumen des Kick-Box-Klubs. Dieser Sack ist für eine Familie berechnet und soll einen Monat reichen. Zwei bis drei Mal pro Monat wird zugestellt, wenn es der Beschuss zulässt:

1'21'1 - Gefährliche Zustellung - 1'37'5

"Einmal fuhren wir in die Stadt Konstantinowka; da konnten wir nicht einmal ausladen, weil auch die Straße beschossen wurde. Da schafften wir es gerade noch rauszukommen."

Trainiert wurde in dem Sportklub das bisher letzte Mal Mitte Juni. Der Trainer ist einer der wenigen Sportler, der geblieben ist. Von den Jugendlichen sind nur mehr zehn in der Stadt geblieben. Trotzdem glaubt der Trainer an die Zukunft von Klub und Stadt:

58'2 - Dankbarkeit und Durchhalten - 1'18'3

"Mir fehlen die Worte, um meine Dankbarkeit auszudrücken. Aus der Tiefe meines Herzens muss ich sagen, das ist eine wirkliche Hilfe. Dank dieser Hilfe lebt Bachmut, und es wird sich nicht ergeben."

In Bachmut verblieben ist noch etwa ein Drittel der 100.000 Einwohner; so gut es eben geht versucht man, sich gegen Artilleriebeschuss zu wappnen. Ob der Stadt das Schlimmste erspart bleibt, steht derzeit in den Sternen.

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