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Krieg in Ukraine und Folgen für Landwirtschaft

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Berichte Ukraine

In den Jahren 2020/21 war die Ukraine der viertgrößte Exporteur von Getreide in der Welt. An dritter Stelle lag Russland, dass derzeit seine Exporte gestoppt hat. Auf beide Länder entfiel insgesamt ein Fünftel der weltweiten Exporte. Im Falle von Getreide waren Länder wie Ägypten, Bangladesch und der Jemen Großabnehmer, doch jeweils acht Millionen Tonnen Mais und andere Agrarprodukte exportierte die Ukraine auch nach China und in die EU. Was der Krieg für die Landwirtschaft der Ukraine und für die EU bedeuten kann, ist bereits jetzt teilweise absehbar, weil in Spanien Futtermais bereits knapp wird; doch in die EU liefert die Ukraine auch Sonnenblumenöl, Senfkörner und Gerste für die Brauereien:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Poltawa

Inserts: Alex Lissitsa, Agrarproduzent in der Ukraine

Gesamtlänge: 2‘51

Als Kornkammer der Sowjetunion war die Ukraine über viele Jahrzehnte hin bekannt. Doch jetzt ist durch den russischen Angriff bereits etwa ein Drittel der Schwarz-Erde-Böden vom Krieg betroffen. Für die Firma IMK heißt das konkret, das von 120.000 Hektar Anbaufläche 100.000 im Norden unter russischer Besatzung liegen. Dort liegen auch 300.000 Tonnen Getreide in Silos; und das ist nicht nur ein finanzielles Problem:

Alex im Büro: 8'10'9 Platzbedarf - 8'43'6 (32)

"Wenn es jetzt im Juli .... von Mais wiederum."

Gelingt es, die 20.000 Hektar im Raum Poltawa zu nutzen, wäre wenigstens das Überleben der Firma gesichert; doch die Ernte müsste auch exportiert werden, und zwar über die Häfen der Ukraine, über die bisher 98 Prozent der Getreide-Exporte abgewickelt wurden; doch alle drei Häfen sind vom Krieg betroffen. Keine wirkliche Alternative bildet die Eisenbahn:

Alex in der Halle 4'53'9 - 600.000 Tonnen und Eisenbahn - 5'16'6

Der Firmenchef rechnet nicht mit einer Hungernot in der Ukraine; es seien genügend Reserven vorhanden; viele Ukrainer haben zudem ihren kleinen Garten und der Versorgungsdruck wird auch durch die vier Millionen Flüchtlinge gemindert. In der EU könne es vereinzelt zu Engpässen kommen, wie etwa beim Sonnenblumenöl, doch wirklich dramatisch könne die Lage in einigen Ländern Afrikas werden:

Alex in der Halle 7'40'9 - Ausgaben für Essen - 8'04'8

Das könnte die Migration aus Afrika nach Europa erhöhen, die dann eine weitere Folge des russischen Krieges in der Ukraine wäre.

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