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Die Ukraine zwischen Krieg, Waldbrand und Virus

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Berichte Ukraine

Auch in der Ukraine ist der Kampf gegen das Corona-Virus das beherrschende Thema; In Kiew und anderen Städten steht der öffentliche Verkehr still, es herrscht generelle Maskenpflicht für die Bürger, wobei es in vielen Spitälern zu wenige medizinische Masken gibt. Registriert wurden bisher 5100 Infizierte, fast jeder Fünfte zählt zum medizinischen Personal. Die Dunkelziffer dürfte viel höher sein. Dramatisch könnten die wirtschaftlichen Folgen werden; das Budgetdefizit dürfte von zwei auf acht Prozent steigen, die Wirtschaft schrumpfen, während eine Endes des Krieges in der Ostukraine weiter nicht in Sicht ist.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz

Insert1: Olga Bogomolez, Ärztin in der Ukraine

Gesamtlänge: 1’32

Der Gefangenenaustausch in der Ostukraine ist bereits der dritte in der Ära von Präsident Volodimir Selenskij; fraglich ist, ob dadurch die Chancen auf Frieden steigen, denn bei den Verhandlungen in Minsk gibt es kaum Fortschritte. Zu bewältigen hat Kiew derzeit weitere zwei Herausforderungen. Die Waldbrände im Raum Tschernobyl sind noch immer nicht gelöscht; zwar ist das AKW ohnehin stillgelegt, doch die Brände erschweren bereits das Atmen in Kiew und anderen Städten, die mit dem Kampf gegen das Corona-Virus alle Hände voll zu tun haben. In der Ukraine zählt jeder fünfte Infizierte zum medizinischen Personal; deswegen mussten bereits Krankenhäuser geschlossen werden; doch noch gibt es genügend Betten auf Intensivstationen, und ein Massensterben alter Menschen ist nicht zu erwarten:

„Ein Pensionist denkt nicht daran, in welches Restaurant, Kino, Theater oder Konzert er gehen könnte. Denn ihm reicht das Geld schon nicht, um Medikamente und Lebensmittel zu kaufen. Pensionisten leben in weitgehender sozialer Isolation, weil ihre Rente es ihnen nicht erlaubt, sozial aktiv zu sein. Aus einem Minus wurde jetzt ein Plus.“

Ein Brennpunkt der Infizierung ist das berühmte Höhlenkloster in Kiew, das unter Quarantäne steht. Morgen wird das orthodoxe Osterfest gefeiert, doch trotz der Virus-Krise werden Gottesdienste nicht nur online stattfinden. Dramatischer als die medizinischen dürften die wirtschaftlichen Folgen werden; bereits jetzt ist klar, dass die Ukraine massive internationale Finanzhilfe brauchen wird.

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