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Ein Kärntner Unternehmer und das Corona Virus in derUkraine

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Berichte Ukraine

Auch in der Ukraine ist der Kampf gegen das Corona-Virus das beherrschende Thema; In Kiew und anderen Städten steht der öffentliche Verkehr still, es herrscht generelle Maskenpflicht für die Bürger, wobei es in vielen Spitälern zu wenige medizinische Masken gibt. Dramatisch könnten die wirtschaftlichen Folgen werden; das Budgetdefizit dürfte von zwei auf acht Prozent steigen, die Wirtschaft schrumpfen. Betroffen davon sind auch österreichische Investoren und Firmen, die in der Ukraine tätig sind. Dazu zählt eine Firma zweier Kärntner, die zu Europas größten Herstellern von Bügelbrettern zählen. Wie diese Österreicher die Krise erleben, darüber hat unser Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz den folgenden Beitrag gestaltet:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz

Inserts: Tobias Grolitsch, Kärntner Unternehmer in der Ukraine

Gesamtlänge: 3‘03

Schitomir ist so groß wir Graz und liegt drei Autostunden westlich von Kiew; bedeutendster Sohn der Stadt ist Sergej Koroljow, der sowjetische Weltraumpionier, dem der erste Weltraumflug eines Menschen im Jahre 1961 zu verdanken ist. Zu den unternehmerischen Pionieren aus dem Ausland zählt die Firma Eurogold, die hier seit 20 Jahren Bügeltische und Wäscheständer produziert. Aufgebaut haben die Firma zwei Kärntner - Nils Grolitsch und sein jüngerer Bruder Tobias, hier auf Archivaufnahmen aus der Zeit vor der Corona-Krise; auf diese Herausforderung hat der Betrieb sehr früh regiert; das beginnt mit dem Transport der Mitarbeiter durch angemietete Busse:

2'12 - 2'51 (39)

"Wir haben hier die Busse zunächst verdoppelt. ..während die Leute weg sind werden die Umkleidekabinen gesäubert."

Für die mehr als 1000 Mitarbeiter näht der Betrieb selbst Masken; nur 15 Personen sind im Krankenstand allerdings ohne Corina-Symptome, wobei in Schitomir offensichtlich zu wenig getestet wird:

8'07 - Krankenstände und Test - 8'28

"Derzeit sind wir wirklich so, dass wir selber schauen .... kaum Tests, und es wird äußert wenig, besonders in unserem Bundesland getestet."

Importe von Rohstoffen und Exporte von Bügelbrettern sind noch möglich, doch Einbrüche sind natürlich bereits spürbar, obwohl die Krise für den Betrieb in einer Nebensaison begonnen hat. In der Ukraine rechnen Experten mit etwa einer Million Arbeitslosen durch die Krise. Bei einem Monatslohn von 250 bis 350 Euro haben viele Ukrainer aber nur wenig finanzielle Reserven, die Möglichkeit der Kurzarbeit gibt es nicht:

22'45 - 23'01

"Was machen die ganzen Menschen, die hier jetzt plötzlich arbeitslos sind? … Wir können nichts anderes machen als auf die Straße zu gehen."

Hinzu kommt, dass in der Ukraine noch immer viele Löhne schwarz ausbezahlt werden. Bricht die Schattenwirtschaft ein, verschärft das zusätzlich die soziale Lage. Klar ist, dass die Quarantäne nur bis Mitte, Ende Mai durchgehalten werden kann, und dass die Ukraine massive internationale Finanzhilfe brauchen wird.

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