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Majdan: keine Aufklärung Streit um Schützen und Opfer

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Berichte Ukraine

In der Ukraine sind nunmehr sechs Jahre seit der Majdan-Revolution in Kiew vergangen, die zum Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch führte. Der Blutzoll war hoch. Etwa 80 Demonstranten und 13 Sicherheitskräfte wurden getötet; die Aufklärung der Verbrechen verläuft im Schneckentempo und nach wie vor sind viele entscheidende Fragen ungeklärt.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kiew

Insert1: Serhij Gorbatjuk, Ehemaliger Chef der Sonderkommission zum Maidan

Gesamtlänge: 1’26

Der blutigste Tag der Revolution war der 20. Februar 2014; 48 Demonstranten starben; für ihren Tod macht die offizielle Ermittlung vor allem eine Spezialeinheit der Sondereinheit Berkut verantwortlich. Doch scharf geschossen, wurde auch von Seiten der Demonstranten; bis heute ist umstritten und ungeklärt, wer die Schützen waren, die in der Früh dieses Tages zuerst das Feuer auf die Polizei eröffneten. Fünf Jahre war Serhij Gorbatjuk leitender Sonderermittler ehe er 2019 im Streit mit der Generalstaatsanwaltschaft aus dem Amt schied; Von Gerichten verurteilt wurde bisher nur kleine Fische: die Höchststrafe betrug viereinhalb Jahr, obwohl die Sonderermittler Tonnen an Dokumenten bearbeitet haben:

„Eine Aufklärung aller Morde ist erreichbar, wenn Justiz und Regierung das nicht nur verbal wollen, sondern auch die Bedingungen dafür schaffen. Doch wie unter Präsident Petro Poroschenko so fehlen auch heute die notwendigen Bedingungen, um objektive und umfassende Resultate zu erreichen."

Heftig gestritten wird in der Ukraine derzeit darüber, ob all jene, die auf der Liste der sogenannten „Himmlischen Hundert“ aufgeführt sind, wirklich im Zuge der Majdan-Revolution getötet wurden. Der Majdan ist ein sensibles Thema, eine umfassende Aufklärung wird wohl weiter auf sich warten lassen.

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