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Linzer Firma baut in Mariupol

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Ingenieurskunst aus Oberösterreich ist internationale bekannt – auch in der Ukraine. In deren Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer hat nun die Umsetzung eines Projekts begonnen, das die Firma Primetals in Linz für das Kombinat Ilitsch geplant hat. Errichtet werden eine Stranggussanlage, ein Pfannenofen sowie eine Entstaubungsanlage. Der Gesamtwert des Auftrags beträgt 150 Millionen Euro. Auch die Bauaufsicht liegt in der Hand eines Oberösterreichs aus der Stadt Gmunden, der über jahrzehntelange Auslandserfahrung verfügt:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine

Kamera/Schnitt: Wasilij Rud

Inserts: Dirk-Felix Urstöger, Leiter der Bauaufsicht in Mariupol

Gesamtlänge: 1’57

Das Stahlwerk Ilitsch zählt zu den wichtigsten Arbeitgebern in der Hafenstadt Mariupol, knapp 30 Kilometer von der Front entfernt. Vom Krieg in der Ostukraine und vom Handelskrieg mit Russland stark getroffen, soll vor allem die Markpräsenz in der EU verstärkt werden. Außerdem gilt es, sich gegen den Hauptkonkurrenten China zu wappnen. Eine Firma aus Linz hat für das Stahlwerk Ilitsch eine neue Stranggussanlage und einen neuen Pfannenofen geplant; beide Anlagen werden die modernsten in der Ukraine sein wird. Die Bauaufsicht führt seit November der Oberösterreicher Dirk-Felix Urstöger; der 48-jährige verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung auf Baustellen unter anderem in Korea und China; den Modernisierungseffekt der beiden Anlagen beschreibt er so:

„Es gibt höhere Qualitäten zum Gießen, eine bessere Bandbreite, was der Firma selbst die Möglichkeit gibt, einen größeren Markt zu erschließen.“

Das Stahlwerk Ilitsch ist bisher eine große Umweltbelastung für Mariupol; das soll sich durch die Investition aus Oberösterreich ebenfalls ändern. Errichtet wird auch eine moderne Entstaubungsanlage, die die Emissionen de facto auf null reduzieren wird:  

„Im Gegensatz zu dem was momentan besteht, ist das eine Steigerung des Umweltschutzes auf einen Standard von Europa.“

Der Spatenstich erfolgte im November 2016; abgeschlossen werden soll das Projekt im Herbst dieses Jahres. Fraglich ist, ob die Hafenstadt Mariupol bis dahin auch über eine Anlage verfügen wird, in der der Sondermüll entsorgt werden kann, der aus der Entstaubungsanlage in Säcken verpackt herauskommt? Die Mülldeponie von Mariupol entspricht jedenfalls nicht den europäischen Standards, doch das ist das Problem der ukrainischen Seite und nicht der Firma aus Oberösterreich.

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