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Reportage aus Mariupol und vom Asowschen Meer in Frontnähe

Fernsehen
ZiB1
Berichte Ukraine

In der Ostukraine hat im Gebiet um die prorussische Rebellenhochburg Donezk die Waffenruhe zum ersten Mal seit vielen Monaten einen Tag lang wirklich gehalten. Ob das ein ermutigendes Zeichen oder das Resultat des Besuchs von Präsident Petro Poroschenko in der Ostukraine ist, bleibt abzuwarten. Poroschenko ernannte dabei auch einen neuen Oberkommandierenden die Frontgebiete entlang der Waffenstillstand. Obwohl werde der Krieg zu Ende noch der Kampf gegen die Korruption gewonnen ist, verkündet Poroschenko in einem Interview, der Beitritt der Ukraine zur EU sei keine Frage von Jahrzehnten, sondern nur von Jahren:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine

Insert1: Dirk-Felix Urstöger, Baustellenleiter in Mariupol

Insert2: Vera und Valeri, Bewohner von Berdjanskoe

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Berdjanskoe am Asowschen Meer

Gesamtlänge: 1’21

Das Stahlwerk Ilitsch zählt zu den wichtigsten Arbeitgebern in der Hafenstadt Mariupol, knapp 30 Kilometer von der Front entfernt. Vom Krieg und vom Handelskrieg mit Russland stark getroffen, soll vor allem die Markpräsenz in der EU verstärkt werden. Eine Firma aus Linz errichtet hier nicht nur die erste moderne Stranggussanlage, sondern auch die erste Entstaubungsanlage in der Ukraine:

„Im Gegensatz zu dem was momentan besteht, ist das eine Steigerung des Umweltschutzes auf einen Standard von Europa.“

Die Mülldeponie von Mariupol entspricht jedenfalls nicht den Standards, die ein EU-Beitritt erfordert. Auch der Zustand des Asowschen Meeres ist ökologisch bedenklich. Hinzu kommt, dass seine Ufer ukrainische Truppen vermint haben. Fischen und Baden ist lebensgefährlich; die Ortschaften in der Nähe der Front sind verwaist, obwohl der Beschuss deutlich nachgelassen hat. Die alten Menschen, die hier leben, müssen mit 100 Euro Pension im Monat auskommen:

„Das Rote Kreuz hat uns Geld für eine Tonne Kohle gegeben; doch in der Heizperiode brauchen wir mindestens drei Tonnen.“

Wie diese Krisengebiete wiederbelebt werden sollen ist offen; Sicher ist aber: der Weg zur EU-Mitgliedschaft wird wohl doch Jahrzehnte dauern.

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