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Mit österreichischen Beobachter der OSZE unterwegs

Fernsehen
ZiB24
Berichte Ukraine
Im Krieg in der Ostukraine hat die Beobachtermission der OSZE in der Vorwoche wieder eine starke Zunahme an Verletzungen der Feuerpause registriert. Als Beobachter im Einsatz sind dort fast 600 Personen, darunter auch einige Österreicher. Eine Basis der OSZE im Osten ist die Hafenstadt Mariupol, von der die Frontlinie nur etwa 20 Kilometer entfernt ist. Von dort wird ein Teil der Waffenstillstandslinie tagtäglich mit Patrouillen befahren. Eine Patrouille mit zwei Österreichern hat gestern unser Korrespondent Christian Wehrschütz begleitet; sie überwachte die Einhaltung der Feuerpause auf beiden Seiten der Front, auf prorussischem Territorium sowie auf dem Gebiet, das von der Ukraine kontrolliert wird.



Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine



Insert1: Helmut Anzeletti, OSZE-Beobachter in der Ostukraine



Insert2: Karl Curin, OSZE-Beobachter in der Ostukraine



Gesamtlänge: 2’15



Relikte aus dem Höhepunkt des Krieges vor mehr als zwei Jahren säumen noch immer den Weg der OSZE-Beobachter entlang der Frontlinie. Zwar wurde aus dem Bewegungskrieg ein Stellungskrieg, doch die Feuerpause wird immer wieder gebrochen, wie wir sogar hautnah erleben konnten:



Die ukrainische Antwort wollten wir nicht abwarten; daher war sofortiger Abzug angesagt. Verletzungen der Feuerpause registrierte die Patrouille an diesem Tag im Dorf Bezimene auch auf weniger spektakuläre Weise. Zwei Österreicher gehören dem eingespielten Team an:  



"In ca. fünf Kilometer Entfernung haben wir etwa acht Einschläge gehabt oder Explosionen. Wir melden dann die Zeit, die Entfernung und auch die Art der Explosionen, sofern wir sie erkennen direkt an das Hauptquartier."



90 internationale OSZE-Beobachter sind im Raum Mariupol im Einsatz; überwacht wird ein Frontabschnitt von etwa 80 Kilometern Länge; acht Patrouillen sind täglich unterwegs. Zentrale Aufgabe ist natürlich die Überwachung der Feuerpause; doch wichtig ist auch der ständige Kontakt mit der Zivilbevölkerung, der einen guten Eindruck in das Leben bietet. In Kominternowe gibt es nur dieses eine Geschäft; Strom und Heizung sind durch Beschuss ausgefallen; der Ort gehört zum Einfluss prorussischer Rebellen; daher kann hier auch mit Rubel bezahlt werden. 200 Menschen leben noch hier; der Kindergarten ist zerstört, die Schule nicht in Betrieb:



"Es bleiben zumeist nur die Älteren und Alten in diesen Ortschaften zurück; die Kinder müssen raus, weil sie hier nicht zur Schule gehen können, und die jüngeren suchen sich natürlich Arbeit in den nächstgelegenen Städten.“



Auch Kontrollposten zeigen, wie sehr der Krieg das Leben erschwert; stundenlang gilt es zu warten, denn vor allem die ukrainische Seite kontrolliert sehr genau. Hinzu kommt die Gefahr von Minen und Blindgängern, die auch die Landwirtschaft belasten. Frieden und Besserung sind nicht in Sicht für eine Region, deren Niedergang trotz des Überlebenswillens ihrer Bewohner kaum zu stoppen sein dürfte.  



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