Mit österreichischen Beobachter der OSZE unterwegs
Fernsehen
ZiB24
Berichte Ukraine
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine
Insert1: Helmut Anzeletti, OSZE-Beobachter in der Ostukraine
Insert2: Karl Curin, OSZE-Beobachter in der Ostukraine
Gesamtlänge: 2’15
Relikte aus dem Höhepunkt des Krieges vor mehr als zwei Jahren säumen noch immer den Weg der OSZE-Beobachter entlang der Frontlinie. Zwar wurde aus dem Bewegungskrieg ein Stellungskrieg, doch die Feuerpause wird immer wieder gebrochen, wie wir sogar hautnah erleben konnten:
Die ukrainische Antwort wollten wir nicht abwarten; daher war sofortiger Abzug angesagt. Verletzungen der Feuerpause registrierte die Patrouille an diesem Tag im Dorf Bezimene auch auf weniger spektakuläre Weise. Zwei Österreicher gehören dem eingespielten Team an:
"In ca. fünf Kilometer Entfernung haben wir etwa acht Einschläge gehabt oder Explosionen. Wir melden dann die Zeit, die Entfernung und auch die Art der Explosionen, sofern wir sie erkennen direkt an das Hauptquartier."
90 internationale OSZE-Beobachter sind im Raum Mariupol im Einsatz; überwacht wird ein Frontabschnitt von etwa 80 Kilometern Länge; acht Patrouillen sind täglich unterwegs. Zentrale Aufgabe ist natürlich die Überwachung der Feuerpause; doch wichtig ist auch der ständige Kontakt mit der Zivilbevölkerung, der einen guten Eindruck in das Leben bietet. In Kominternowe gibt es nur dieses eine Geschäft; Strom und Heizung sind durch Beschuss ausgefallen; der Ort gehört zum Einfluss prorussischer Rebellen; daher kann hier auch mit Rubel bezahlt werden. 200 Menschen leben noch hier; der Kindergarten ist zerstört, die Schule nicht in Betrieb:
"Es bleiben zumeist nur die Älteren und Alten in diesen Ortschaften zurück; die Kinder müssen raus, weil sie hier nicht zur Schule gehen können, und die jüngeren suchen sich natürlich Arbeit in den nächstgelegenen Städten.“
Auch Kontrollposten zeigen, wie sehr der Krieg das Leben erschwert; stundenlang gilt es zu warten, denn vor allem die ukrainische Seite kontrolliert sehr genau. Hinzu kommt die Gefahr von Minen und Blindgängern, die auch die Landwirtschaft belasten. Frieden und Besserung sind nicht in Sicht für eine Region, deren Niedergang trotz des Überlebenswillens ihrer Bewohner kaum zu stoppen sein dürfte.