Moskauer Patriarchat und Kreuzweg
Fernsehen
ZiB2
Berichte Ukraine
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ukraine
Insert1: Olga, Teilnehmerin am Kreuzweg
Insert2: Iwan, Teilnehmer aus Tschernowitz
Insert3: Vater Viktor, Kreis Rivne
Insert4: Mikola Kochaniwskij, Organisation Ukrainischer Nationalisten
Aufsager: Christian Wehrschütz aus der Ukraine
Gesamtlänge: 2’47
Es waren viele Tausende orthodoxe Gläubige, die mit ihrem Kreuzweg ein Zeichen des Friedens setzen wollten. Aus der Westukraine marschierten sie nach Kiew unter dem Schutz der Gottesmutter Maria mit dem Kinde, einer in der ganzen Ukraine bekannten Ikone aus dem Potschajewskaja Höhlenkloster. Gemeinsam war allen Teilnehmern der Wunsch nach Frieden für die gesamte Ukraine. Doch wie kann der kommen?
„Man muss beten, für unsere Land und das ganze orthodoxe Volk“
Politische Aussagen wollte keiner treffen; stark ist aber das Gottvertrauen:
„Alles liegt in Gottes Hand, man muss beten.“
Als Zeichen des Friedens wollten auch die Geistlichen den Kreuzweg verstanden wissen:
„Vom Kreuzweg erwarte ich, dass uns die Gottesmutter erhört. Wir rufe alle zum Frieden und zur Einheit auf, damit unser Volk schließlich Frieden findet.“
Diese Friedensbotschaften des Moskauer Patriarchats war zu Beginn des Krieges nicht so laut zu vernehmen. Ihre Geistlichen nahmen in Donezk im Mai vor zwei Jahren nicht an den Friedensgebeten teil. Ukrainische Nationalisten sehen im Moskauer Patriarchat nur eine fünfte Kolonne Russlands, das die Krim annektiert hat und Krieg in der Ostukraine führt. Kleinere nationalistische Gruppen wollten den Kreuzweg nach Kiew verhindern:
„Wir protestieren hier, weil wir wissen, wie die Moskauer Kirche zur Ukraine steht. Diese Kirche erkennt die Ukraine nicht an, segnet sie nicht; Daher glauben wir, dass die Moskauer Kirche überhaupt keinen Platz in der Ukraine hat.“
Die Polizei leitete die Teilnehmer des Kreuzweges um. Der Straßenrand wurde wiederholt auf Sprengmittel kontrolliert. Verdächte Gegenstände wurde gefunden, ob es tatsächlich Bomben waren, ist offen. Auch heute in Kiew waren die Sicherheitsvorkehrungen massiv. Schließlich zog die Prozession dann durch das Zentrum; die vielen Teilnehmer setzen doch ein deutliches Lebenszeichen des Moskauer Patriarchats im Kirchenkonflikt in der Ukraine. Gebetet wurde dann für den Frieden. Doch Friedenstauben haben weiterhin ein schweres und gefährliches Leben in der Ostukraine.