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Lugansk und der Friedensprozess von Minsk

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ZiB1
Berichte Ukraine
In der Ostukraine haben die Gefechte zwischen ukrainischen Truppen und prorussischen Rebellen wieder deutlich zugenommen; es ist aber kein Bewegungs-, sondern ein Stellungskrieg. Nicht vom Fleck kommt auch die Umsetzung des Friedensplans von Minsk, der vor mehr als einem Jahr ausgearbeitet wurde. Unter dem unklaren Status der Rebellengebiete leidet vor allem die Zivilbevölkerung, die auch mit einer Wirtschaftsblockade aus Kiew zu kämpfen hat:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine

Insert1: Nikolaj Kusmin, Postenkommandant an der Waffenstillstandslinie

Insert2: Viatcheslav Denego, Chefverhandler aus Lugansk

Aufsager: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine

Gesamtlänge: 1’24 / 1’43

Beim Ort Stanica Lugansk liegt der wichtigste Übergang an diesem Frontabschnitt. Von der Stadt Lugansk ist der Übergang gut erreichbar und keine 10 Kilometer entfernt. Nur wenige hundert Meter auseinander liegen die zwei Konfliktparteien:  

"Bis zu 4.500 Personen passierten hier täglich den Übergang; viele kamen aus Lugansk, um ihre ukrainischen Pensionen abzuholen. Das hat der ukrainischen Seite nicht geschmeckt, weil die Bankomaten sogar viermal am Tag nachgefüllt werden mussten. Vor zehn Tagen hat die Ukraine den Übergang wieder geschlossen.“

Weiter offen ist eine politische Lösung; Lokalwahlen hätten in Lugansk längst stattfinden sollen; der Fahrplan der Minsker Friedensgespräche ist in Verzug. Regelmäßig gebrochen wird die Feuerpause:

„Dass Minsk überhaupt nicht funktioniert, kann man nicht sagen, denn es ist doch deutlich ruhiger geworden. Doch ohne eine politische Lösung ist ein endgültiges Ergebnis nicht möglich"

Der politische Wille dazu fehlt; Kiew hat ohnehin kein Geld, den Wiederaufbau zu finanzieren und hat selbst genug Probleme; dasselbe gilt für Brüssel und die EU-Staat. Moskau wieder muss zahlen; ein gesichtswahrender Ausstieg aus der Ostukraine ist nicht in Sicht.

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