Prolongierte Regierungskrise in Kiew
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Berichte Ukraine
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kiew
Insert1: Elena Djatschenko, Politikberaterin in Kiew
Aufsager: Christian Wehrschütz aus Kiew
Gesamtlänge: 1’27
Es war reines politisches Theater, das im Parlament für Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk vorläufig ein glückliches Ende nahm. Sogar fast ein Viertel der Partei des Staatspräsidenten stimmt nicht für den Rücktritt, obwohl Petro Poroschenko lauthals einen politischen Neustart gefordert hatte; fraglich ist, wie erst diese Forderung gemeint war:
"Es gab Druck von USA und EU, die politische Instabilität fürchteten, sollte Jazenjuk zurücktreten. Der Internationale Währungsfonds fürchtete um die Rückzahlung von Krediten. Außerdem fehlte offensichtlich eine Alternative, für die es eine Mehrheit im Parlament gegeben hätte."
Ein neuer Misstrauensantrag ist erst im Herbst möglich, doch die Koalition zeigt bereits erste Auflösungserscheinungen. Seinen Hut nehmen, muss aber endlich Generalstaatsanwalt Vitali Schokin. Dem Poroscheno-Mann wird völlig Untätigkeit im Kampf gegen die Korruption vorgeworfen. Zwei Jahre ist es her, dass am Majdan der Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch erzwungen wurde. Die damit verbundenen Hoffnungen auf ein besseres Leben haben sich für die Ukrainer bisher aber nicht erfüllt.
Aufsager:
Ein Polit-Theater im Parlament, keine Ergebnisse im Kampf gegen die Korruption und eine instabile Regierung. So wird Kiew trotz mancher Reformen keine ausländischen Firmen überzeugen können, in der Ukraine zu investieren.