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Rechter Sektor und die Ukraine

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Berichte Ukraine
In Kiew haben hunderte Ultranationalisten des sogenannten Rechten Sektors gegen Präsident Petro Poroschenko und die Regierung protestiert. Auslöser der Kundgebung waren Zusammenstöße des Rechten Sektor mit der Polizei in der Westukraine. In einem Wald bei der Stadt Mukatschewo halten sich weiter einige Ultranationalisten verschanzt, umzingelt von der Polizei, die sie zum Aufgeben bewegen will. Aus Kiew berichtet Christian Wehrschütz:

Mit der ukrainischen Hymne und einem Gebet begann in Kiew die Kundgebung des Rechten Sektors. Gekommen waren nur einige hundert Demonstranten aus dem ganzen Land; dazu zählten aber auch Freiwillige des bewaffneten Arms der Bewegung, die im Osten gegen prorussische Rebellen kämpfen. Deren Bewaffnung und Entschlossenheit ist die eigentliche Bedrohung für die Regierung, nicht ihre Anzahl, denn der Rechte Sektor ist bisher keine Massenbewegung. Warum derzeit auf gewaltsame Aktionen verzichtet wird, machte Andrej Bondarenko, einer der politischen Führer des Rechten Sektors klar:

"Wir rufen jetzt nur deshalb nicht zu einem gewaltsamen Widerstand auf, weil wir unsere Verantwortung gegenüber dem ukrainischen Staat wahrnehmen. Denn wir verstehen, dass man dem Feind keine Chance bieten darf, dass aus einem vorgetäuschten ein wirklicher Konflikt zwischen Bürgern in der Ukraine entsteht."

Die Kundgebung in Kiew diente somit auch dem internen Dampfablassen. Kanalisiert werden soll die massive Unzufriedenheit in eine politische Aktion. So will der Rechte Sektor ein Referendum einleiten, in dem unter anderem der Regierung das Mißtrauen ausgesprochen und die völlige Blockade der prorussischen Rebellen-Gebiete im Osten gefordert wird.

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