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Trügerische Ruhe in Donezk

Fernsehen
ZiB1
Berichte Ukraine
Im Krieg in der Ostukraine sind gestern nach ukrainischen Angaben sechs Soldaten getötet worden. Intensiv waren wiederum die Artillerieduelle um den Flughafen von Donezk. Die prorussischen Rebellen beschuldigen Kiew ebenfalls die Waffenruhe immer öfter zu brechen. Ruhig war es dagegen gestern in der Stadt selbst; die Bewohner leiden aber wieder stärker unter den Folgen des Krieges:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine

Insert1: Irina Konstantinowa, Hausfrau und Mutter in Donezk

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Donezk

Gesamtlänge: 1’30

Lang sind die Wartezeiten bei der Ein- und Ausreise nach Donezk. Die Ukrainer kontrollieren scharf, LKW auch mit Hilfsgütern werden derzeit kaum durchgelassen. Vielfach sind Posten wegen der Kämpfe überhaupt gesperrt. Das spüren die Bewohner auch beim Einkauf. Ein Kilo Kartoffel kostet bereits mehr als einen Euro. Lebensmittel sind bis zu fünf Mal so teuer wie auf ukrainisch kontrolliertem Gebiet. Hinzu kommt das Leben mit der Kriegsgefahr. Fenster sind verklebt, um die Splitterwirkung zu verringern. Ikonen sollen vor Beschuss schützen. Diese Pensionistin wurde trotzdem ausgebombt und lebt nun bei ihrer Tochter. Die Hoffnung auf Frieden ist geschwunden:

"Früher haben wir gehofft, dass es aufhören könnte, doch jetzt sehen wir kein Ende in Sicht."

In Donezk versuchen die Bürger so normal zu leben wie möglich. Dazu zählt das Sonnenbad am Ufer des Flusses Kalmius, schließlich hat es um die Mittagszeit bereits mehr als 30 Grad. Der Krieg hat auch seine absurden Seiten. Dazu zählen Aufnahmen für einen Kalender mit der aufständischen Ausgabe von Lara Croft. Doch aus dem foto shooting kann rasch bitterer Ernst werden.

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