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amic beginnt Umbenennung der Lukoiltankstellen in Ukraine

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Berichte Ukraine
Die Ukraine ist derzeit kein Land, dass bei ausländischen Investoren hoch im Kurs steht; Krieg, Krise und Korruption führen dazu, dass Investoren das Land meiden, und Banken derzeit auch praktisch nicht bereit sind, Kredite zu vergeben. Ein neuer Investor stammt allerdings aus Österreich; so hat die Firma „amic“ mit Sitz in Wien nun damit begonnen, die Tankstellenkette des russischen Lukoil-Konzerns umzugestalten. Lukoil litt massiv unter dem katastrophalen Image, dass Russland in der Ukraine hat und überließ der „amic im Vorjahr seine Tankstellenkette; die ukrainische Wettbewerbsbehörde billigte Ende April die Übernahme, und nun ist das sogenannte „Rebranding“ der Tankstellen in der Ukraine voll im Gange, um Kunden zurückzugewinnen. Mit an Bord der „amic“ ist als Vorsitzender des Aufsichtsrates Wolfgang Ruttensdorfer, ehemals Staatssekretär und Generaldirektor der OMV

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kiew

Insert1: Wolfgang Ruttensdorfer, Aufsichtsratsvorsitzender der amic

Insert2: Günter Maier, Geschäftsführer der amic

Insert3: Wolfgang Ruttensdorfer, Aufsichtsratsvorsitzender der amic

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Kiew

Gesamtlänge: 2‘39

In der Ukraine ist im Vorjahr der Treibstoffverbrauch um 30 Prozent eingebrochen. Unter der Wirtschaftskrise leiden alle Tankstellen, doch besonders stark war das Netz der Lukoil betroffen. Der russische Konzern war das Ziel von Boykottaktionen wegen des Krieges in der Ostukraine. Der Verkauf an den 240 Lukoil-Tankstellen soll sich fast halbiert haben. Sie übernahm die österreichische Gesellschaft „amic“, die nun über knapp fünf Prozent Marktanteil in der Ukraine verfügt. Fremdfinanzierung durch Banken ist derzeit praktisch unmöglich; daher musste das in der Wiener Innenstadt ansässige Unternehmen einen anderen Weg wählen:

"Es ist eigentlich nur dadurch gelungen, diese Transaktion zu machen, daß einerseits der Kaufpreis ein sehr attraktiver, ein sehr niedriger war, und daß zum zweiten Eigenmittel vorhanden sind in der Gesellschaft, die dazu gereicht haben, diesen Kaufpreis zu bedienen."

„amic“ betont, dass die Investoren nur Österreicher sind und hinter der Firma weder die Lukoil noch ukrainische Geldgeber stehen. Der Kaufpreis bleibt geheim; gesprächiger ist man, was die Art der Übernahme betrifft:

"Das Geschäft ist in dem Sinne so gewesen, dass wir Verbindlichkeiten übernommen haben, Verbindlichkeiten der Gesellschaft. Deswegen war der Kaufpreis eben ein niedriger; und wenn es uns gelingt, die Profitabilität zu erhöhen, ist es natürlich so, dass man die Verbindlichkeiten zurückzahlen wird, zu einem gewissen Grad."

Im Raum Kiew ist die Umbenennung der Tankstellen abgeschlossen. Durch besseres Service will man ukrainische Autofahrer nun zurückgewinnen. Ein rascher Aufschwung ist wohl wegen der Wirtschaftskrise nicht zu erwarten. Ein Liter Treibstoff kostet fast einen Euro, während ein Tankwart im Monat etwa 40 Euro verdient. Trotzdem setzt die „amic“ auf steigenden Treibstoffverbrauch:

"Wenn man das vergleicht mit westlichen Märkten, da gab es natürlich keinen Rückgang im Vorjahr, nur die Langfristprognosen für alle reifen Märkte gehen dahin, dass es dort zur Stagnation oder Schrumpfung kommt, während wir in Zentral- und Osteuropa, und die Ukraine gehört dazu, doch ein Wachstum erwarten können."

In zwei Jahren könnte es so weit sein, wenn die Ukraine ernsthafte Reformen durchführt und Friede einkehrt, denn Russland ist nach wie vor wichtigster Handelspartner des Landes.

Aufsager:

Grundsätzlich ist die Ukraine ein interessantes Land für ausländische Investoren. Doch ohne Normalisierung der Beziehungen mit Russland und ohne klar sichtbare Reformen wird die „amic“ eine Schwalbe bleiben, die auch in der Ukraine keinen Sommer macht.

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