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Weltkriegsgedenken als Symbol der Spaltung

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Berichte Ukraine
In der Ukraine haben auch die Gedenkfeiern zum Ende des Zweiten Weltkrieges die tiefe Kluft gezeigt, die zwischen der Führung in Kiew und den prorussischen Rebellengebieten herrscht. In Donezk gab es gestern eine Militärparade, gefeiert wurde nur der 9. Mai. Kiew feierte dagegen zum ersten Mal auch den 8. Mai, um seine Annäherung an die Europäische Union zu demonstrieren, ein Weg, den die Rebellen ablehnen.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ukraine

Insert1: Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Donezk

Gesamtlänge:1’24

Unter der „Mutter Heimat“ fand gestern in Kiew eine der schlicht gehaltenen Gedenkfeiern zum Kriegsende vor 70 Jahren statt. Mit dem neuen Stil will die Ukraine die Abkehr von Moskau unterstreichen:

„Nie mehr werden wir diesen Tag auf russische Weise feiern. Denn Russland nützt diesen Tag des Sieges kaltblütig als Grundlage für eine Expansionspolitik gegen seine Nachbarn.“

Aber genau dem russischen Drehbuch folgte die Siegesparade in Donezk. Die Rebellen wollen so die Verbundenheit mit Moskau und Selbstbewusstsein demonstrieren. Das Bild zweier Rebellenkommandanten ziert auch die erste Briefmarke, die die Post der sogenannten Volksrepublik gestern ausgegeben hat. Gültig ist sie nur in den Rebellengebieten. Wichtig ist die Post, weil sie Pensionen auszahlt, und zwar praktisch nur mehr in Rubel; damit wird der russische Einfluss immer größer. „Alles beginnt erst“ – steht auf diesem Plakat der Rebellen, deren Bewegung die Ukraine vor einem Jahr wohl noch hätte niederschlagen können.

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