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Neue Untersuchungen an der Absturzstelle

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ZiB24
Berichte Ukraine
Vor neun Monaten, am 17. Juli 2014, wurde die malaysische Passagiermaschine MH17 über der Ostukraine abgeschossen. Alle 298 Insassen, darunter 80 Kinderund 15 Besatzungsmitglieder, kamen ums Leben. Wer dafür verantwortlich ist, prorussische Rebellen oder ukrainische Streitkräfte, darüber tobt seit dem Abschuss auch ein massiver Medienkrieg. Der erste Expertenbericht stellte nur den Abschuss ist. Im Sommer soll nun ein Endbericht veröffentlich werden. An der Abschussstelle sind seit einigen Tagen wieder 25 internationale Experten im Einsatz. Zusammengetragen werden auch die letzten Wrackteile, die in dem weitverstreuten Gebiet des Absturzes noch gefunden wurden und werden.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine

Insert1: Wolodimir, Bewohner von Grabowo

Aufsager: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine

Gesamtlänge: 2’12

Der Abschuss der malaysischen Passagiermaschine war einer der traurigen Höhepunkte des Kriegs in der Ostukraine. Wegen der Kämpfe kamen die internationalen Experten erst mit beträchtlicher Verspätung an die Absturzstelle; auch die große Verstreuung der Wrackteile erschwerte die Untersuchungen. Sie mussten Anfang August wegen der Kämpfe überhaupt eingestellt werden. Auch die Straße wurde im August durch Beschuss massiv beschädigt und monatelang war die Absturzstelle verweist. Doch schließlich wurden die großen Wrackteile abtransportiert und nur mehr wenig erinnert an die Tragödie. Seit einigen Tagen sind nun wieder Experten aus den Niederlanden, aus Malaysia und aus Australien vor Ort; gesucht wird nach sterblichen Überresten von zwei Passagieren, die letzten zwei, von denen noch nichts gefunden wurde. Die Experten waren zu keiner Stellungnahme bereit. Ob die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen erfolgreich sein wird, ist fraglich. Hinweisschilder fordern die örtliche Bevölkerung weiter auf, Funde zu melden. Gesammelt werden sie in dieser Halle im Ort Grabowo, der enormes Glück hatte, dass das abgeschossene Flugzeug nicht auf die Häuser fiel. Viel findet sich nicht mehr in der Umgebung:

„Die kleinen Teile haben wir bereits im Dezember gesammelt und einen Haufen gemacht. Dann lagen sie unter dem Schnee; als es taute haben wir sie dann geholt. Die großen Teile haben wir im nahen Wald gefunden und zusammengeschnitten.“

Das Gebiet ist nun in der Hand der prorussischen Rebellen. Ihre Straßensperren sind geräumt. Fraglich ist, wann in der gesamten Ostukraine Frieden einkehrt; fraglich ist auch, ob der Abschlussbericht der Experten Klarheit darüber bringt, wer die Maschine abgeschossen hat.

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