Vor entscheidender Woche für Minsker Friedensplan
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Berichte Ukraine
Der jüngst in Minsk vereinbarte zweite Friedensplan sieht vor, dass auf beiden Seiten der Front eine Pufferzone gebildet wird. Wie weit die schweren Waffen abgezogen werden müssen, hängt von deren Kaliber ab. Die Vorbereitungen für den Rückzug liefen gestern an, mit dem Abzug soll morgen begonnen werden. Die Unterzeichnung der entsprechenden Dokumente haben sowohl ukrainische Streitkräfte als auch die Führung der prorussischen Rebellen bestätigt. Zu überwachen haben den Abzug Beobachter der OSZE-Mission in der Ukraine. Im ganzen Land sind derzeit etwa 360 Beobachter im Einsatz; ihre Zahl könnte sogar verdoppelt werden, sollte die Waffenruhe halten. Unterstützt werden die Beobachter nun wieder auch von den von einer österreichischen Firma gelieferten Drohnen. Ihre Flüge waren seit einiger Zeit ausgesetzt, weil die Drohnen beschossen oder durch Radiosignale gestört wurden. Für die Überwachung der Pufferzone sind diese ferngesteuerten Flugobjekte aber sehr wichtig. Begonnen wurde am Wochenende auch mit der Umsetzung einer weiteren Vereinbarung des Friedensplanes von Minsk; so tauschten beide Seiten Gefangene aus; freigelassen wurden etwa 140 ukrainische Soldaten und 50 prorussische Rebellen. Der Austausch fand in einem Dorf 40 Kilometer der Rebellenhochburg Lugansk statt. In Kiew und in anderen Städten der Ukraine wurde am Wochenende auch der Opfer der Majdan-Bewegung gedacht, die vor einem Jahr den Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch erzwang. Bei einem Gedenkmarsch in der ostukrainischen Stadt Charkiw starben mindestens zwei Personen durch einen Sprengsatz, der an der Marschroute versteckt war. Nach Angaben aus Kiew wurden vier Verdächtige festgenommen.