Lage am Tag eins des Waffenstillstandes in der Ostukraine
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Berichte Ukraine
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine
Valentina (77) Pensionistin in Wuglegirsk
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In Donezk war es heute seit langer Zeit zum ersten Mal ruhig. Den Waffenstillstand nutzen Familien zum Zeitvertreib im Zentrum. Hoffnung keimt in den Bewohnern auf:
„Die Waffen schweigen; was weiter sein wird, lasst uns hoffen; für den Frieden müssen vor allem die Politiker arbeiten."
Doch der erst kurzen Feuerpause trauen viele noch nicht:
„Ein Waffenstillstand bedeutet nur eine Rotation der Truppen; wir wollen Frieden."
Die Stadt Wuglegirsk, zeigt, wie dringend die Ostukraine Frieden braucht. Sie liegt nur zehn Kilometer von Debalzewo entfernt; dort wurde auch heute gekämpft, denn immer wieder war Artilleriefeuer zu hören. Debalzewo war nicht zu erreichen; am letzten Kontrollposten der prorussischen Rebellen war Schluß, zu groß war das Risiko einer Weiterfahrt. In Wuglegirsk endeten die Kämpfe Ende Jänner; von den 9.500 Bewohnern sind nur wenige geblieben:
„Ein wenig hoffe ich, dass es jetzt besser wird; gebe es Gott."
In der Stadt gibt es weder Wasser noch Strom, die Geschäfte sind geschlossen. Die Bewohner leben von Hilfslieferungen. Wer wird hier den Wiederaufbau finanzieren wird, ist offen, sollte auf die Feuerpause einmal Frieden folgen.