Lage in Donezk vor dem Waffenstillstand

In der Ostukraine soll um Null Uhr der Waffenstillstand in Kraft treten; vereinbart haben ihn in Minsk die Ukraine und Russland unter der Vermittlung von Deutschland und Frankreich. Wenige Stunden vor dem geplanten Beginn der Feuerpause, war aber in Donezk und anderen Orten dem bevorstehenden Waffenstillstand nichts zu merken. Kämpfe und Artilleriebeschuss hielten an und neuerlich starben mehrere Menschen durch den Beschuss oder wurden verletzt

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Donezk

Insert1: Jelena, Bewohnerin von Donezk

Insert2: Galina, Bewohnerin von Donezk

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Es ist ein sonniger Tag heute in Donezk, und daher sind an diesem Valentinstag mehr Bürger auf den Straßen, obwohl die Waffenruhe noch nicht gilt. Eine Diskothek wirbt mit den Worten „Friede, Liebe, Alkohol" für die Party am Abend. Plötzlich setzt der Beschuss ein; die Straßen leeren sich:

„Die Kinder haben Angst, spazieren zu gehen"

So ins Herzen der Stadt trafen Artilleriegranaten bisher noch nicht; doch dieses Mal wurde auch das eigentliche Zentrum beschossen. Dass um Null Uhr der Waffenstillstand wirklich in Kraft tritt, glaubt hier niemand:

„Wir glauben gar nichts mehr und haben keine Hoffnung."

Eine weitere Granate schlug weinige hundert Meter entfernt ein. Sie forderte mehrere Opfer, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Ums Eck hatten andere Bewohner mehr Glück; die Schäden sind zwar beträchtlich, doch sie kamen mit dem Leben davon:

„Mein Glück war, dass ich auf der anderen Seite war. Wäre ich in diesem Zimmer gewesen, wäre ich jetzt tot."

In einem Außenbezirk beseitigen kosakische Rebellen Spuren des Beschusses. Ihr Stützpunkt war das Ziel; doch die Granate war ein Blindgänger, daher sind die Schäden gering. In der Diskothek ist die Party zum Valentinstag bereits im Gang. Ob es einen Waffenstillstand zu feiern gibt, werden die Gäste erst in einigen Stunden wissen.