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Reportage aus Mariupol zwischen Feuerpause und Krieg

Fernsehen
ZiB1
Berichte Ukraine
In der Ostukraine haben die Beobachter der OSZE auch weiterhin keine uneingeschränkte Bewegungsfreiheit, um den Abzug der schweren Waffen zu überwachen. Gleichzeitig werfen USA und NATO Russland vor, die Freischärler weiter zu unterstützen. Die USA haben die Sanktionen gegen Moskau weiter verschärft und ihre militärische Unterstützung für Kiew ausgeweitet. In der Ostukraine war es heute weitgehend ruhig, auch in der Hafenstadt Mariupol, in deren Umgebung die Feuerpause jüngst immer wieder verletzt wurde.

Berichtsinerster: Christian Wehrschütz aus Mariupol

Insert1: Kommandant Uzbek, Bataillon Donbass

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Mariupol

Gesamtlänge: 1’33

Im Zentrum der Hafenstadt gedachte gestern das Freiwilligen-Bataillon DONBASS eines bei Schirokino gefallenen Kameraden. Warum um dieses Dorf 10 Kilometer östlich von Mariupol eigentlich gekämpft wird, ist unklar:

„Operativ bringt Schirokino keinem etwas. Es liegt unten; während auf beiden höheren Punkten wir und sie stehen. Es wird einfach nur das Dorf zerstört. Wer immer das Dorf einnimmt, wird von der anderen Partei von oben beschossen werden.“

Der Osten Mariupols wurde Ende Jänner ein Mal massiv beschossen; fast 20 Personen starben. Seither ist es ruhig, doch die Wirtschaft leidet unter dem Krieg. Dieses Werk mit 11.000 Mitarbeitern exportierte vor allem nach Russland; durch dessen Handelsembargo fehlt der Absatzmarkt, Löhne sollen schon Monate ausständig sein. Die Schlote der drei Kombinate des Oligarchen Rinat Achmetow rauchen zwar, doch über ihre Auslastung ist nichts bekannt. Die Krise zeigt auch dieses Einkaufszentrum. Vom Konsumtempel wurde es zur Geisterstadt, in die sich nur mehr Wenige verirren, denn von der einstigen Kaufkraft vieler Bürger ist kaum mehr etwas geblieben.

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