× Logo Mobil

Reportage aus Stepanowka in der Ostukraine

Sonstiges
ZiB1
Berichte Ukraine
Für viele Orte in der Ostukraine wird die sogenannte stillste Zeit des Jahres heuer eine wörtliche Bedeutung haben. Viele Bewohner in den umkämpften Gebieten sind froh, dass derzeit kaum oder gar nicht mehr geschossen wird. Doch die Feuerpause ist bestenfalls der erste Schritt, dem Wiederaufbau von Wohnungen wird folgend müssen. Ehe der einsetzt greifen Bewohner etwa im Ort Stepanowka, im Grenzgebiet zu Russland, mit bescheidenen Mitteln zur Selbsthilfe, um ein Überleben des Ortes zu ermöglichen:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine

Wasilij Prosenok, Schuldirektor in Stepanowka

Genadi, Physik- und Turnlehrer in Stepanpwoka

Alexandra, Bewohnerin von Stepanowka

Gesamtlänge: 1’40

Am Boden ist das wahre Ausmaß der Kriegsschäden oft nicht klar sichtbar. Doch Luftbilder, mit der ORF-eigenen Drohne gedreht, zeigen wie sehr der Ort Stepanowka unter den Kämpfen Ende August gelitten hat. Während ihre Spuren langsam beseitigt werden, bleiben die Ruinen; das war die Schule des Orts, doch in der Ostukraine demonstrieren gerade auch Schulen den Überlebenswillen der Bevölkerung.

"Teilweise war auch dieses Gebäude zerstört. Wiederaufgebaut haben es die Eltern unserer Schüler. Hilfsfondse gaben uns Baumaterial und aus der alten Schule haben wir alles genommen, was noch brauchbar war."

70 Kinder werden in diesem Gebäude nun von 14 Lehrern unterrichtet. Im Vergleich zur Vorkriegszeit ist ihre Zahl jeweils um ein Drittel gesunken. Musik- und Informatiklehrer fehlen, doch wenigstens in den meisten Hauptfächern ist ein Unterricht möglich. Schwierig ist die soziale Lage:

"Das Bargeld geht natürlich schon zur Neige. Doch wegen der Landwirtschaft haben wir es mit Lebensmitteln etwas leichter. Wir bekommen auch humanitäre Hilfe inklusive Kleidung."

Getragen wird diese Kleidung auch beim Turnunterricht, der behelfsmäßig im freien stattfindet. Irgendwie wird sich Stepanowka über den Winter handeln, doch für viele ist die Lage wirklich triste:

"Wir haben unser Haus wieder hergerichtet, doch für die Alten und für die, die ihr Haus verloren haben, ist es sehr schwer; für die bitte ich um Hilfe."

Dazu zählt dieser Mann; sein Haus ist zerstört; untergekommen ist er beim Nachbarn, der Stepanowka verlassen hat.

Facebook Facebook