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Feuerpause und Sicherheitslage in der Ostukraine

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Berichte Ukraine
In der Ostukraine sind nach Angaben aus Kiew bei Gefechten in den vergangenen 24 Stunden fünf ukrainische Soldaten getötet worden. Doch auch Kiew betonte, dass in der Ostukraine derzeit schwere Waffen schweigen, und vorsichtig optimistisch zeigen sich auch die beiden Konfliktparteien in der Ostukraine selbst. Andererseits gibt es noch immer keinen Termin für weitere Gespräche in Minsk über die Umsetzung der Waffenstillstandsvereinbarung.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine

Insert1: Alexander Hodakowskij, Kommandant des Bataillons Osten

Insert2: Alexander Razmaznin, Generalmajor der Ukrainischen Streitkräfte

Insert3: Alexander Razmaznin, Generalmajor der Ukrainischen Streitkräfte

Insert4: Alexander Hodakowskij, Kommandant des Bataillons Osten

Gesamtlänge: 2’16

Im Zentrum von Donezk laufen die Vorbereitungen auf Weihnachten und Jahreswechsel. Ob die stillste Zeit des Jahres in der Ostukraine Einzug halten wird, ist unklar, doch Hoffnung besteht, auch unter führenden Rebellen-Kommandanten:

"Die Kämpfer haben die Motivation verloren, den Krieg fortzusetzen; das betrifft vor allem die ukrainische Seite, weil die politische Lage der Ukraine immer schwieriger wird. Einige Tage herrscht bereits völlig Ruhe in Donezk. Wenn es am Flughafen zu Scharmützeln kommt, sind das vereinzelte Feuergefechte. Es wird besser, beide Seiten bemühen sich sehr."

In der Stadt Debalzewo, 70 Kilometer nordöstlich von Donezk, überwachen ukrainische und russische Offiziere gemeinsam die Umsetzung der Feuerpause; auch hier herrscht vorsichtiger Optimismus:

"Seit dem 9. Dezember wird der Waffenstillstand durch schwere Waffen viel weniger verletzt. Das betrifft vor allem das Raketenwerfer-System Grad. Wenn es Beschuss gibt, dann durch Granatwerfer und Schusswaffen. Die Entwicklung ist positiv, aber noch nicht zufriedenstellend."

Und wie geht es weiter, sollten alle Waffen wirklich schweigen:

„Die zweite Etappe sieht vor, dass gleichzeitig die schwere Artillerie abgezogen wird; die dritte Etappe sieht dann eine Pufferzone von jeweils 15 Kilometern vor. Damit hätten wir die volle Garantie, dass großkalibrige Artillerie nicht mehr massenhaft eingesetzt wird"

Anderseits wird die humanitäre Lage in Donezk immer schlimmer; der Bedarf an Hilfsgütern steigt, und das belastet das politische Klima:

"Je größer der wirtschaftliche Druck durch die Blockade der ukrainischen Regierung wird, desto schwerer vorhersagbar wird die Entwicklung. Wir spüren bereits einen Mangel an grundlegend nötigen Produkten. Sollte unserem Volk der Hungertod drohen, könnten wir zu außerordentlichen Maßnahmen gezwungen sein. Doch ich zähle auf rationales Verhalten der ukrainischen Seite."

Der Weg zum Frieden ist somit noch weit und steinig; vom einstigen Wohlstand gar nicht zu reden, der in Donezk einmal geherrscht haben muss.

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