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Sturm in Donezk und weniger Kämpfe

Sonstiges
ZiB1
Berichte Ukraine


In der Ostukraine sind die Gefechte zwischen ukrainischen Truppen und prorussischen Rebellen spürbar abgeflaut. An einigen Brennpunkten gibt es aber noch immer Artillerieduelle und Feuergefechte. Die NATO wiederum gab an daß Russland den Großteil seiner Truppen aus der Ostukraine abgezogen habe. Moskau hat stets bestritten, reguläre Verbände einzusetzen. Fraglich ist jedenfalls, ob für zur ruhigeren Lage eine friedlichere Stimmung oder mehr das schlechte Wetter in der Ostukraine beigetragen hat.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Donezk

Insert1: Nina Grigorewna, Pensionisten in Donezk

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Donezk

Gesamtlänge: 1’35

Der erste Herbststurm fegte heute durch Donezk und die Straßen leer, die nach dem Abflauen der Kämpfe wieder etwas stärker bevölkert waren. Schäden richtete heute im Zentrum nur der Sturm an, denn abgesehen vom Gebiet um den Flughafen war es ruhig. Auch die prorussischen Rebellen ließen sich trotz entsprechender Ausstattung lieber filmen als zu kämpfen; dasselbe dürfte auch für die ukrainischen Truppen gelten. Für die Ausgebombten ist das Herbstwetter dagegen eine weitere Belastung. Der Sturm beschädigte diese notdürftige Abdeckung, die die 73-jährige Pensionisten nun wieder befestigt. Doch zum Glück blieb ein Zimmer heil. Am Tag heizt sie mit dem Gasherd, in der Nacht ist es trotzdem kalt:

„Mehr als 38 Jahre habe ich in einem Kindergarten gearbeitet. Und nun in meinem Alter ist mir nichts geblieben. Ich schäme mich, dass ich jetzt so lebe.

In der Stadt Jasinowata sind Flüchtlinge noch schlechter dran; viele von ihnen kommen aus der Nähe des umkämpften Donezker Flughafens und können bis heute nicht zurück. Seit Monaten hausen sie im Keller einer zerbombten Lehranstalt. Sie sind wenigstens vor Stürmen wie in Donezk sicher, während viele Flüchtlinge noch immer in Ferienlagern leben, die nicht winterfest sind.

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