Reportage aus Kiew

In der Ostukraine ist die Waffenruhe weiter brüchig. Artillerieduelle gab es vor allem um den Flughafen von Donezk, doch auch die Stadt selbst wurde beschossen. So sehr der Krieg die Ukraine belastet, in der 600 Kilometer entfernten Hauptstadt Kiew versuchen die Bürger einen friedlichen Alltag zu leben. Trotzdem ist auch Zentrum der Krieg in der ukrainischen Hauptstadt gegenwärtig.

Dolores, Pensionistin in Kiew

Elizaveta (19) Studentin in Kiew

Gesamtlänge: 1’10

Den wunderschönen, warmen Herbsttag nutzen viele Kiewer zu einem Spaziergang im Zentrum. Die Kaffees sind gut besucht, die Zeltstädte der Demonstranten sind verschwunden und die letzten Barrikaden am Majdan sind beseitigt. An den Krieg in der Ostukraine gemahnt eine Ausstellung, die vor allem russische Waffenlieferungen an die Rebellen dokumentiert. Skepsis herrscht, ob es Frieden geben wird:

"Es wird so sein, wie Putin entscheidet; er ist die Hauptfigur"

Der Krieg belastet die krisengeschüttelte Ukraine zusätzlich; die Opferbereitschaft ist groß, doch nicht alle Pläne der Regierung finden Zustimmung:

"Man soll das Geld nicht für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Russland ausgeben, sondern für die wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine."

Im Zentrum erinnern Gedenkstädten auch an die Opfer, die im Februar der Kampf gegen Präsident Viktor Janukowitsch gefordert hat. Sie werden von der Bevölkerung als Helden verehrt. Gleichzeitig wird auch für die Soldaten an der Front gesammelt, für warme Kleidung, Medikamente und Militärstiefel. Auch das zeigt, wie schlecht die Karten der Ukraine im Krieg sind, der hoffentlich bald dem Frieden weichen wird.