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Verwaiste Absturzstelle und die ukrainische Offensive

Sonstiges
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Berichte Ukraine
In der Ostukraine geraten die prorussischen Rebellen immer stärker in die Defensive. Der Belagerungsring um Donezk schließt sich, und auch in der Umgebung der Absturzstelle des malaysischen Passagierflugzeuges haben ukrainische Truppen neue Angriffe gestartet. Aus diesem Grund blieben heute auch forensische Experten aus den Niederlanden und die Beobachter der OSZE in Donezk. Die Untersuchung der Absturzursache des Flugzeuges verzögert sich damit weiter.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine

Gesamtlänge: 1’25

Verwaist war heute die Absturzstelle des malaysischen Passagierflugzeuges beim Dorf Grabowo. Untersuchungen der Wrackteile durch Experten und OSZE-Beobachter an den diversen Absturzstellen unterblieben aus Sicherheitsgründen. Verwaist ist auch diese Straßensperre der Rebellen, die am Vormittag noch besetzt war. Die Freischärler werden wohl um die nahegelegen Stadt Torez gebraucht. Sie haben die Opfer mit dem Zug vor einigen Tagen verlassen; die Kampfpause ist vorbei, und Fliegeralarm verkündete am frühen Nachmittag den Beginn neuer Kämpfe zwischen Rebellen und ukrainischen Streitkräften. Den Weg aus der Stadt schaffen wir dank der Hilfsbereitschaft ihrer Bewohner, die uns auch Unterkunft in ihren Wohnungen anbieten. Doch wir nehmen den empfohlenen Schleichweg, gemeinsam mit anderen, die Donezk erreichen wollen. Rauchsäulen über Torez zeigen, dass um die Stadt gekämpft wird. Sie liegt an einer Verbindungsroute von Russland nach Donezk, die ukrainische Truppen offensichtlich abschneiden wollen. Vor Donezk zeigen Bunker, dass die Rebellen mit einem baldigen Angriff rechnen. Der Belagerungsring schließt sich. Zwischen 15 und 65 Kilometern stehen die Ukrainer noch von Donezk entfernt, während die Bürger versuchen, noch die wenigen friedlichen Stunden zu nutzen, die ihnen vielleicht noch geblieben sind.

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