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Wähler vor verschlossenen Türen i

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Berichte Ukraine


In der Ostukraine zeichnet sich bei der Präsidentenwahl eine sehr niedrige Wahlbeteiligung ab. Die prorussischen Kräfte haben offensichtlich ganze Arbeit geleistet; viele Wahllokale haben einfach geschlossen und daher stehen Bürger vor verschlossenen Türen. Aus Donezk berichtet unser Korrespondent Christian Wehrschütz:

In der eine Million Einwohner zählenden Stadt Donezk gab es am Vormittag durchaus Ukrainer, die von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen wollten. Doch die Schulen, die als traditionelle Wahllokale dienten, hatten einfach geschlossen. Bürger im Außenbezirk Donskoj folgten sogar Aufschriften auf dem Asphalt der Straßen, um ein Stimmlokal zu finden. Doch auch diese Schulen hatten geschlossen. Einige großformatige Plakate in Donskoj riefen zur Stimmabgabe auf, um für die Einheit der Ukraine zu demonstrieren. Diese Botschaften wirkten bestenfalls ironisch angesichts der Realität im Bezirk. Ist dieser Lokalaugenschein typisch für die Gesamtlage in Donezk, wird die Wahlbeteiligung sehr gering sein. Dazu beigetragen hat die Stadtverwaltung, die keinerlei Information an die Bürger über mögliche Wahllokale verbreitet hat. Grund dafür dürfte die Einschüchterung von Wahlkommissionen durch prorussische Separatisten sein. Wahlbeobachtung findet in Donezk übrigens nicht statt. Die Beobachter der OSZE sind heute früh nach Kiew ausgeflogen worden.

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