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MiJ 25042014 Wähler vor verschlossenen Türen in Donezk Wehrschütz Mod

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Berichte Ukraine
In der Ostukraine zeichnet sich bei der Präsidentenwahl eine sehr niedrige Wahlbeteiligung ab. Die prorussischen Kräfte haben offensichtlich ganze Arbeit geleistet; viele Wahllokale haben einfach geschlossen und daher stehen Bürger vor verschlossenen Türen. Aus Donezk berichtet unser Korrespondent Christian Wehrschütz:

In der eine Million Einwohner zählenden Stadt Donezk gab es am Vormittag durchaus Ukrainer, die von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen wollten. Doch die Schulen, die als traditionelle Wahllokale dienten, hatten einfach geschlossen. Bürger im Außenbezirk Donskoj folgten sogar Aufschriften auf dem Asphalt der Straßen, um ein Stimmlokal zu finden. Doch auch diese Schulen hatten geschlossen. Wählen gehen wollte auch die Ärztin Julia; auch sie stand vor einer verschlossenen Schule. Zur Lage sagt Julia:

"Natürlich kann ich es noch woanders versuchen; doch ich habe überhaupt keine Verständigung erhalten, wo ich wählen kann. Daher habe ich keinerlei Information, wo es ein Wahllokal gibt."

Auch der zweite Versuch scheiterte. Einige großformatige Plakate in Donskoj riefen zur Stimmabgabe auf, um für die Einheit der Ukraine zu demonstrieren. Diese Botschaften wirkten bestenfalls ironisch angesichts der Realität in dem Bezirk. Sollte dieser Lokalaugenschein typisch für die Gesamtlage in Donezk sein, wird die Wahlbeteiligung sehr gering sein. Hauptgrund dafür dürfte die Einschüchterung von Wahlkommissionen durch prorussische Separatisten sein. Zwar kann in einigen anderen Städten des Bezirks gewählt werden, doch der ukrainische Staat insgesamt war wieder nicht in der Lage, ein fundamentales Grundrecht seiner Bürger durchzusetzen. Wahlbeobachtung findet in Donezk übrigens auch nicht statt. Die Beobachter der OSZE sind heute früh nach Kiew ausgeflogen worden.

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