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Neue russische Zeiten nach dem Referendum auf der Krim

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Berichte Ukraine
Auf der Krim hat das Parlament heute die Unabhängigkeit von der Ukraine beschlossen. Gleichzeitig sollen Verhandlungen mit Moskau über den künftigen Status der Krim im Rahmen des russischen Staatsverbandes aufgenommen werden. Die Ukraine hat als Reaktion auf die Abspaltung die Mobilisierung von 40.000 Soldaten beschlossen. Die Ukraine, die USA und die EU betrachten das Referendum als illegal. Trotzdem soll der Anschluss der Krim an Russland binnen Jahresfrist abgeschlossen sein.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Simferopol

Insert1: Christian Wehrschütz aus Simferopol

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Ein Meer aus russischen Fahnen prägte die Referendumsnacht und die Feiern über das Ende der praktischen Zugehörigkeit der Krim zur Ukraine. Trotz aller Vorbehalte gegen die Art der Volksabstimmung waren die Gefühle echt:

„Das ein wundervoller Tag. Auf ihn haben wir lange gewartet; ich bin glücklich; ich bin eine Russin.“

Den Vollzug des Anschlusses hat das Parlament der Krim bereits eingeleitet. Auf Moskauer Zeit soll Ende März umgestellt werden. Rasch erfolgen soll die Abkehr vom ukrainischen Grivna als Zahlungsmittel, der durch den russischen Rubel ersetzt werden wird. Auch die ukrainischen Autokennzeichen werden bald der Vergangenheit angehören. Länger dauern wird die Abschaffung des ukrainischen Justizwesens, weil Richter und Staatsanwälte umgeschult werden müssen. Wie lange die belagerten ukrainischen Streitkräfte auf der Krim standhalten werden, ist die spannendste Frage. Bearbeitet werden sie mit Zuckerbrot und Peitsche. Das Zuckerbrot ist die angebotene Solderhöhung im Falle eines Übertritts, die Peitsche die Androhung des Sturms der Kasernen. Ungewiss ist die Zukunft des ukrainischen Gymnasiums. Ukrainisch ist dort Unterrichtssprache. Ob die Volksgruppe der Ukrainer auf der Krim eine Zukunft hat, ist derzeit noch nicht absehbar.

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