ZiB2 Donbass-Gebiet kehrt Janukowitsch den Rücken
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Berichte Ukraine
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Donezk
Insert1: Andrej Schischazkij, Gouverneur des Bezirks Donezk
Insert2: Andrej Schischazkij, Gouverneur des Bezirks Donezk
Insert3: Elvira Sevostianenko, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer in Donezk
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Mit 4,5 Millionen Einwohnern ist der Bezirk Donezk der größte der Ukraine. Jeder Zehnte Bewohner des Landes lebt in dieser Region, auf die ein Fünftel der ukrainischen Exporte entfällt. Hier hatte Viktor Janukowitsch bei Wahlen einen starken Rückhalt, der durch seine Flucht und die Krise seiner Partei nun geschwunden ist. Die Abkehr von ihm verkündete der Gouverneur der Provinz heute so:
"Das Parlament ist heute das einzige legitime Organ der Ukraine"
Was er sich von der Zukunft der Ukraine erhofft, macht der Gouverneur ebenfalls klar:
„Die zukünftige Ukraine wird mit Europa sein. Doch davor ist es nötig eine strategische Vereinbarung mit Russland zu unterschreiben. Der Donbass ist sehr eng mit Russland verbunden. Daher muss man einen Kompromiss finden.“
Diese Haltung diktiert die Wirtschaft. Das Denkmal von Donezk ist der Bergmann; von einer starken industriellen Vergangenheit zeugen die Abraumhalden der Bergwerke; doch viele Betriebe sind veraltet. Knapp 30 Prozent der Exporte von Donezk entfallen auf Russland, fast etwa ebenso viel wird in die EU exportiert. Doch grassierende Korruption und Bürokratie vermindern die Investitionsbereitschaft aus der EU. Die Erwartungen an die neue Regierung sind klar:
"Jedes gute Investitionsklima braucht klare Spielregeln. Sie müssen nicht nur klar, sondern auch verständlich und für alle gleich sein. Darum geht es beim Verhältnis zwischen Wirtschaft, Bürokratie und Regierung."
Das Zentrum von Donezk macht einen schönen, wohlhabenden und sauberen Eindruck. Teure Hotels zeugen ebenso vom vorhandenen Reichtum wie einige Geschäfte. Doch der Stadtrand nur wenige Kilometer entfernt zeigt, wie weit der Weg auch von Donezk zu einer modernen europäischen Stadt noch ist.