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ZiB24 Der Unabhängigkeitsplatz als Jahrmarkt des Widerstandes

Sonstiges
Berichte Ukraine
Von oben betrachtet erinnert das bunte Treiben am Platz der Unabhängigkeit fast an einen friedlichen Jahrmarkt. Dass der Eindruck täuscht zeigen allerdings sofort die einsatzbereiten Trupps der Demonstranten und vor allem die Barrikaden, die am Weg zum zentralen Platz von Kiew errichtet wurden. Keinen Zweifel lassen die Männer hier daran, was sie von der Führung der Ukraine halten:

„Das sind alles Banditen, frühere Mafiosi, die das Land ausgeraubt haben. Doch die Menschen sind arm, es gibt keine Arbeit, und wer Arbeit hat, hat nur wenig Lohn.“

Ihr Hauptfeind ist Staatspräsident Viktor Janukowitsch:

„Eine Lebensweise wie in Europa würde unserem Präsidenten absolut nicht passen. Dort kann man nicht 30.000 Hektar Land an Eigentum haben. In Europa kann man nicht so leben wie diese Familie lebt. Sie lebt wie die Fürsten im Mittelalter.“

Die Bühne nutzen auch die Oppositionsführer für ihre Auftritte. All die Fahnen zeigen, wie viele verschieden Gruppen hier vertreten sind. Dazu zählt ein Kulturverein, der eine Euro-Borschtsch, die traditionelle ukrainische Suppe ausschenkt. Die Demonstranten kommen aus allen Teilen der Ukraine; von Erfolg sind sie überzeugt:

„Natürlich wird das Volk siegen, und zwar über dieses unehrenhafte Häuflein von Herrn. Das Volk sind viele, das kann man nicht besiegen.“

Wenige hundert Meter vom Platz der Unabhängigkeit entfernt steht das Denkmal über die Wiedervereinigung der Ukraine und Russlands. Es stammt aus sowjetischer Zeit. Die Sowjetunion ist schon lange Geschichte; eine klare Linie zwischen Russland und der EU hat die Ukraine bis jetzt nicht gefunden.
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