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Slowenien bekommt erste Präsidentin

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In Slowenien wird zum ersten Mal eine Frau das höchste Amt des Staates bekleiden. Denn die gestrige Stichwahl um das Amt des Präsidenten gewann die linksliberale Rechtsanwältin Natasa Pirc-Musar mit 54 Prozent der Stimmen. Ihr konservativer Gegenkandidat, der frühere Außenminister Anze Logar, kam auf 46 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 53 Prozent und war damit etwas höher als im ersten Wahlgang. Stimmberechtigt waren 1,7 Millionen slowenische Bürger

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Laibach
Kamera: Andrej Suvacarov, Schnitt: Mica Vasiljevic:

Insert1: Natasa Pirc-Musar, künftige Präsidentin Sloweniens

Insert2: Natasa Pirc-Musar, künftige Präsidentin Sloweniens

Insert3: Anze Logar, ehemaliger Außenminister Sloweniens

Gesamtlänge: 2’33

Der Sieg von Natasa Pirc-Musar war keine Überraschung, weil sie als parteilose und linksliberale Kandidatin über das größere Wählerpotential verfügte. Ohne großen Überschwang wurde auch der Sieg der Rechtsanwältin und ehemaligen Journalistin gefeiert. In ihrer Siegesrede in Laibach bekräftigte die 54-jährige ihre Ziele:

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"Maximal werde ich bemühen, dass wir uns in der Politik alle bei strategischen Themen vereinigen. Ich bin für eine qualitätvolles öffentliches Gesundheitswesen und für alle Formen der menschlichen Sicherheit. Das betrifft soziale Probleme ebenso wie die Kriminalität in unserem Staat."

Die neue Präsidentin will sich vor allem auf strategisch wichtige Themen konzentrieren; als Beispiel nannte sie im ORF-Interview die Reform des Gesundheitswesens:

„In Slowenien haben 150.000 Personen keinen Hausarzt und 200.000 Frauen keinen Gynäkologen. Das sind keine Dinge, die sich über Nacht ereignet haben. Der Vorteil der Präsidentin besteht sicher darin, dass ihre Amtszeit fünf Jahre beträgt; das heißt, dass sie es mindestens mit zwei Regierungen zu tun hat. Die Umsetzung strategischer Projekte dauert länger als vier Jahre; daher hätte ich gerne, dass sich alle Parteien darüber einigen.“

Der konservative Anze Logar zeigte sich als fairer Verlierer; gratulierte Slowenien zur ersten Präsidentin und sagte:

„Natasa Pirc Musar wird die erste weibliche Präsidentin der Republik Slowenien. Ich gratuliere ihr ganz herzlich zu ihrem Sieg. Ich glaube, dass sie ihr Wort halten und die Präsidentin von uns allen sein wird. Natasa wird eine gute Präsidentin sein, wenn sie auf uns hört; auf uns alle. Sie wird unsere Unterstützung haben, wenn es darum geht, Differenzen zu überbrücken, jene Differenzen, die uns den Wind aus den Segeln saugen.“

Logars politische Erblast hieß und heißt Janez Jansa; im Kabinett des im April abgewählten Jansa war Logar Außenminister; Jansa ist das Feindbild der Linken; das motiviert und auch daher lag die Wahlbeteiligung im zweiten Durchgang mit knapp 53 Prozent sogar leicht über der Beteiligung im ersten Wahlgang, bei dem es sieben Bewerber gegeben hat.

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